KEMNA BAU Andreae GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
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F. Winkler GmbH & Co. KG Bauunternehmen | 28195 Bremen
REZENT Dienstleistungen GmbH | 20095 Hamburg
expertum GmbH | 28195 Bremen
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Wer morgens die Elbe riecht und die Gummistiefel schon zum Frühstück anzieht, weiß: Der Tag wird lang. Kein Berufsfeld in Hamburg, das unromantischer klingt – und im Detail dann doch mehr zu erzählen hat – als das der Bauwerksabdichter. Ich sag’s gleich: Wer nach Glanz und Glamour sucht, ist hier falsch. Wer aber wissen will, warum ein undichter Keller ganz Hamburg in Bewegung setzen kann, ist hier möglicherweise goldrichtig.
Das norddeutsche Klima macht keine Gefangenen. In Hamburg regnet es öfter als Deutschlands Durchschnitt, die Freuden des Grundwassers und der Wind vom Hafen sorgen für eigene Metereologie. Kurz: Wer als Bauwerksabdichter arbeitet, weiß, dass trockene Keller hier mehr Ausnahme als Regel sind. Es ist ein Arbeitstag, der selten planbar ist – und genau das schätzen viele an diesem Job. Heute Flachdach, morgen Tiefgarage, übermorgen irgendwo an der Elbchaussee auf dem Dach, das seit Jahrzehnten keiner mehr betreten wollte. Manchmal fragt man sich, wer diesen Mix aus Routine und Chaos eigentlich freiwillig sucht – und warum. Die Antwort: Weil kaum etwas so sehr fürs Selbstbewusstsein sorgt wie das Gefühl, wenn nach dem Abdichten wirklich kein Tropfen mehr durchkommt.
Man kann sich stundenlang über Normen und neue Dichtungstechnologien auslassen – und doch ist es am Ende immer ein Mix aus Erfahrung, Tastsinn und einer fast schon misstrauischen Grundhaltung gegenüber jedem Material. Flüssigkunststoff, Polymerbitumenbahnen, Folien, Epoxide – Papier ist ja geduldig, aber wehe, der Hamburger Boden meint es zu gut mit dem Wasser. Was viele unterschätzen: Die Arbeit ist körperlich fordernd, im Sommer auf den Dächern oft fast mediterran heiß, im Winter an den Fundamenten kalt und klamm. Wer hier als Berufseinsteiger landet, merkt schnell: Ohne Respekt vor der Feuchtigkeit – aber auch vor den eigenen Grenzen – geht es nicht. Die besten Abdichter, die ich getroffen habe, waren keine bräsigen Theoretiker, sondern Leute, die wusste, wie ein Tropfen klingt, der gleich ein Rinnsal zu werden droht.
Über Gehalt spricht man in Hamburg bekanntlich ungern, aber das hilft niemandem – also Butter bei die Fische: Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.700 € und 3.100 €. Wer sich ein paar Jahre und Projekte ins Portfolio schreibt, kommt durchaus auf 3.300 € bis 3.800 €. Klar, die Unterschiede sind groß, vor allem abhängig vom Betrieb, der Gewerkschaftszugehörigkeit und – nicht zu verachten – vom eigenen Verhandlungsgeschick. Was jedenfalls bleibt: Es ist ein Handwerk, das gefragt ist – gerade in einer Stadt, in der zwischen Bodenversiegelung und Klimawandel eine immer größere Nachfrage nach Abdichtungsspezialisten herrscht. Ein sicherer Job in einer unsicheren Zeit.
Manche denken, Beton und Bitumen sind seit den 60ern unverändert. Stimmt, irgendwie. Trotzdem hat die Baustellenwelt dazugelernt: Neue Dämmkonzepte, nachhaltige Materialien, Sanierungskonzepte für alte Hafengebäude und Kellerräume, Lifehacks mit Dichtschlämmen, Injektionstechnik, Laservermessung – jeder Winter bringt eine neue Technik, jeder Frühling eine neue Norm. Wer hier stehen bleibt, wird schnell eingeholt. Im Hamburger Umland gibt’s mittlerweile ein paar ordentliche Angebote: Von spezifischen Zertifikatslehrgängen bis hin zu staatlich geförderten Spezialkursen für Flachdachabdichtung oder Bauwerksinjektionen. Die Nachfrage nach Know-how wächst; das gute alte Bauchgefühl bleibt, aber ohne theoretisches Update läuft’s irgendwann schief. Vielleicht nicht gleich morgen – aber sicher, sobald ein Hamburger Starkregen das nächste Jahrzehnt einleitet.
Was viele Außenstehende nicht sehen: Bauwerksabdichter sind versteckte Garanten des Hamburger Alltags. Die Prestigeobjekte glänzen im Sonnenuntergang, sicher. Aber dass die Tiefgaragen trocken bleiben, der Nachkriegsbau an der Alster noch nicht schimmelt und am Ende keiner im EG schwimmen muss – das ist oft Ergebnis von Arbeit an Stellen, die kein Instagram-Filter je erreichen kann. Mag sein, dass man manchmal von oben klatschnass wieder ins Auto steigt und denkt: War das jetzt alles? Und dann, im Rückblick, spürt man es doch – das kleine bisschen Stolz. Nicht weltbewegend, aber ehrlich. Wie Hamburg selbst.
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