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Bausachverständiger Stuttgart Jobs und Stellenangebote

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Bausachverständiger Jobs und Stellenangebote in Stuttgart

Bausachverständiger Jobs und Stellenangebote in Stuttgart

Beruf Bausachverständiger in Stuttgart

Zwischen Baukunst und Baumangel: Wie es ist, Bausachverständiger in Stuttgart zu werden

Manchmal frage ich mich, warum ausgerechnet Stuttgart so eine eigentümliche Spielwiese für Bausachverständige geworden ist. Das liegt nicht nur am stetigen Bauboom (die berühmte Stuttgarter Skyline ist ja eher Marathoni als Sprinter), sondern auch an einem seltsamen Mix aus Alt und Neu, Hanglage und Hangabrutschen – und nicht zu vergessen: Streusalz im Winter, das selbst schon so manches Betongesicht zerknirscht dreinblicken ließ. Aber eins nach dem anderen. Ist der Job des Bausachverständigen wirklich das, was er von außen zu sein scheint? Ein bisschen Messgerät, ein bisschen Gutachten, viel Verantwortung, wenig Rampenlicht? Vielleicht – aber eben auch deutlich mehr Faszination, als so mancher denkt.


Was macht ein Bausachverständiger eigentlich – und was macht ihn in Stuttgart besonders?

Schlicht gesagt, prüft, bewertet, dokumentiert ein Sachverständiger alles, was an einem Gebäude nicht „rund läuft“. Klar, in jedem deutschen Ballungsraum werden Gutachten angefordert, aber hier in Stuttgart ist der Bedarf manchmal ein Stakkato: denkmalgeschützte Gründerzeitvillen auf dem Killesberg, energetisch verwöhnte Passivhäuser in Vaihingen, halblegale Dachausbauten im Westen oder die legendär vom Schimmel verfolgten Altbauten im Süden. Dahinter steckt oft weniger böser Wille als das typische Schwaben-Gen, alles ein bisschen gründlicher zu machen – was wiederum heißt: Mehr Prüfungen, mehr Widersprüche, mehr Diskussionsbedarf. Ach ja, und ein bisschen „No net hudle!“ schwingt auch mit, was so viel heißt wie: Gründlichkeit ist Trumpf, Geduld ein Muss.
Dass die Baustellen entlang der Talkante eine gewisse Eigenwilligkeit entwickeln, weil der Untergrund sich dreist bewegt (bisweilen schief und langsam), das wundert hier niemanden. Aber genau da – zwischen Altbaucharme und Neubauwahnsinn – entsteht die Aufgabe für alle, die das kleinste Detail auch noch im dritten Gutachten nicht aus dem Blick verlieren mögen.


Typische Anforderungen – und die berühmte Stuttgarter Gründlichkeit

Wer in diesen Job einsteigen will, darf nicht zimperlich sein. Ganz ehrlich, das ist keine Thekenkarriere – auch wenn man später oft bei moderaten Gesprächen mit Eigentümern, Architekten und Juristen landet. Man braucht ein ausgeprägtes technisches Verständnis, ein dickes Fell und einen fast schon spürbaren Instinkt für Baufehler aller Art. Mal ist’s der gefürchtete Feuchteschaden – besonders beliebt in Hanghäusern, die wie Klippenspringer gebaut wurden, mal sind’s Risse, die irgendein Statikgott einst übersehen hat. Ohne ständiges Lernen geht es nicht. Wer stehen bleibt, verpasst die nächste EN-Norm, die plötzlich alles, was man bisher zu wissen glaubte, auf den Kopf stellt. Und: Zwischen digitaler Messtechnik und handfestem Feuchteindikator sind die Übergänge fließend geworden. Kaum eine Branche, wo der Zeitgeist so flott durchzieht – und manchmal auch viel heiße Luft. Doch jeder Planer, jeder Bauleiter weiß: Wer Sachverstand zum Beruf macht, braucht nicht nur ein Zertifikat, sondern Haltung. Das ist mein Eindruck, nach Jahren im Job und einigen verblüffenden Aha-Erlebnissen mit Frischlingen im Team.


Chancen, Risiken – und die Sache mit dem Geld

Jetzt einmal Butter bei die Fische, pardon, Ätzwasser auf den Estrich: Der Verdienst ist besser als sein Ruf – zumindest in Stuttgart. Je nach Spezialisierung, Erfahrung und gewähltem Spielfeld rangiert das Einstiegsgehalt meist zwischen 3.000 € und 3.600 € pro Monat. Wer einige Jahre dabei ist, sich ein Renommee und das nötige Know-how verschafft hat, kann locker mit 4.000 € bis 5.000 € rechnen – bei Spezialgebieten, etwa für Schimmel- oder Bauschadengutachten, auch noch darüber. Aber das Geld fliegt einem nicht zu: Während die Aufgaben anspruchsvoller werden, steht man manchmal plötzlich mit einem Bein im Haftungsdschungel. Insbesondere dann, wenn Eigentümer, Bauträger und Versicherungen alle mit ihrer eigenen Wahrheit aufwarten. Das kann nerven – und lehren.


Regionale Besonderheiten, Stolperfallen und ein Stück Heimatkunde

Wer als Outsider nach Stuttgart kommt, merkt schnell: Hier ähnelt das Bauen manchmal weniger dem Berliner Chaos als einem schwäbischen Puzzle. Alles hängt mit allem zusammen. Von alten Weinkellern bis zu schwindenden Baugrundstücken, von Vorschriften (die seit gefühlten Jahrhunderten bestehen, aber ständig überarbeitet werden) bis zu einer Baubehörde, die mitunter so gründlich ist, dass selbst der erfahrenste Gutachter mal kurz mit den Augen rollt.
Was viele unterschätzen: Die Region fordert einem auch ab, sich mit lokalen Gepflogenheiten auseinanderzusetzen. Das hochgelobte schwäbische Preis-Leistungs-Denken führt dazu, dass man – so paradox es klingt – oft mehr Zeit für ein Detailgutachten aufwendet als andernorts für eine ganze Baustelle. Aber gerade daraus ergeben sich Chancen: Wer hier seinen Weg findet, wird nicht nur zum Fachmann (oder zur -frau), sondern auch zum Dolmetscher zwischen Baukunst, Bürokratie und Menschen, denen ihr Heim fast schon heilig ist.
Manchmal denke ich, Stuttgart ist im Bauwesen ein bisschen wie die Spätzle unter den Städten: handgeknetet, unperfekt – aber nie ohne Substanz. Wer’s versteht, wird hier nicht nur Experte, sondern Teil einer eigenwilligen, fast widersprüchlichen Tradition. Und das – ehrlich gesagt – macht den Reiz am Ende aus.


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  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.