Baumpfleger Jobs und Stellenangebote in Hamm
Beruf Baumpfleger in Hamm
Baumpflege in Hamm: Ein Berufsfeld zwischen Himmel und Boden
Wer sich heute als Baumpfleger – oder eben Baumpflegerin, um nicht im letzten Jahrhundert zu verweilen – in einer Stadt wie Hamm behaupten will, sieht sich mit einer eigenwilligen Mischung aus Handwerk, Naturschutz, Technik und, ja, gelegentlich auch bürokratischer Geduldsprobe konfrontiert. Die Zeiten, in denen der Wald noch wild wuchern durfte, sind vorbei. Irgendwo zwischen Bockum-Hövel und dem Kurpark pendelt die Verantwortung zwischen dem Schutz alter Eichen und dem Schutz der Passanten, die eben nicht von herabstürzenden Ästen überrascht werden wollen.
Wer hier arbeitet, braucht mehr als nur Mut zum Ast
Es hat Gründe, warum sich in Hamm derzeit der Markt für Fachkräfte in der Baumpflege spürbar ausgedünnt zeigt – das Handwerk stellt hohe Ansprüche. Nicht nur an die Muskeln. Für Berufseinsteigerinnen, die vielleicht bisher eher die Motorsäge bewundert als bedient haben, gleicht der Einstieg mitunter einer Schleuse: Sicherungsseile, Klettertechniken, Seilwinden, dazu Baumartenkenntnisse, Schädlingserkennung, Schnitttechniken und Arbeitsschutz. Ist das härter als gedacht? Manchmal schon. Und manchmal überschätzt, zumindest von Außenstehenden – denn Vieles lässt sich pragmatisch lernen, solange der Kopf nicht in den Wolken, aber auch nicht zu tief im Laub steckt.
Von Windwurf bis Wurzelfäule: Alltagsrealität im Ruhrgebiet
Die Anforderungen in Hamm sind speziell. Nicht so städtisch und hoch verdichtet wie in Essen, aber auch kein ländlicher Forstbetrieb. In den letzten Jahren, sagen viele Kollegen, spüren wir die Folgen von Hitze, Trockenperioden und Starkregen besonders deutlich: Wer Bäume pflegt, befasst sich oft mehr mit morscher Wurzel und „Totholz“-Beurteilungen als mit Bilderbuchkronen. Ein Beispiel? Der Jahrhundertsommer vor zwei Jahren – plötzlich standen die Linden hinterm Bahnhof unter Beobachtung: Pilzbefall, Verkehrssicherungspflicht, und, bei aller Routine, das Herz blutet, wenn die Säge ans Lebende geht. Es gehört dazu, nüchterne Entscheidungen zu treffen, auch wenn ein Baum jahrzehntelang zur Kulisse geworden ist.
Technik, Geld und das bisschen Papierkrieg
Was viele unterschätzen: Baumpflege ist heute kein klassisch schweißtreibender Knochenjob mehr, jedenfalls nicht nur. Moderne Maschinen, Baumklettertechniken, Drohneneinsatz für Kronenbegutachtung – alles Alltag, auch in Hamm. Wer als Jungkraft denkt, mit reiner Muskelkraft alleine kommt man durch, wird schnell eines Besseren belehrt. Und auch, wer meint, das Gehalt sei ein Lohn von Gestern: Das Einstiegsgehalt liegt hier meist zwischen 2.300 € und 2.700 €. Je nach Erfahrung und Zusatzqualifikation sind 2.900 € bis 3.400 € realistisch, gelegentlich auch mehr – sofern die Verantwortung steigt und Spezialkenntnisse gefragt sind. Aber: Papierkram bleibt. Besonders im kommunalen Bereich. Warum kann kein Baum gefällt werden, ohne dass Paragraphen und Gutachten ins Spiel kommen? Wer den Kampf mit Formularen und Behörden scheut, hat es schwer.
Zwischen Stadtklima, Sinn und Sinnsuche
Manchmal fragt man sich: Warum macht man das eigentlich? Die Antwort ist selten schnörkellos. Wer einmal bei Sonnenaufgang in luftiger Höhe einer Rosskastanie begegnet ist – nur der Wind, das Arbeitsseil, zwei Krähen als Zuschauer –, weiß, warum Baumpflege mehr ist als Job und weniger als Mission, aber eben beides ein bisschen. In Hamm besteht tatsächlich so etwas wie ein Fachkräftemangel; Betriebe buhlen sichtbar um idealistisch gepolte Neulinge, die mit gesundem Respekt, Pragmatismus und der Bereitschaft zur Weiterbildung antreten. Gute Schulungen, von Seilklettertechnik bis Baumkontrolleur, gibt’s genug – auch in erreichbarer Nähe.
Ob sich die Mischung aus echtem Naturschutz, handfestem Arbeitsalltag und technischem Fortschritt auszahlt? Schwer zu sagen – jedenfalls ist Baumpflege in Hamm alles andere als Routine. Viel Lärm um Nichts? Keineswegs. Eher: Wenig Lärm, viel Verantwortung, manchmal phänomenale Aussichten und oft genug Fragen, auf die es keine glatten Antworten gibt. Und das ist, Hand aufs Herz, irgendwie auch das, was den Reiz ausmacht.