Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
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Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
Wo das Reden aufhört, beginnt der Hammer zu reden. Und das tut er in Osnabrück erstaunlich oft – zumindest auf den Baustellen, auf denen Bauklempner ihre Spuren hinterlassen. Eigentlich ein unterschätzter Beruf, dieses Arbeiten mit Blech, Zink, Kupfer und manchmal sogar Titan, irgendwo hoch oben auf einem Dachfirst oder an der Fassade, wo kaum einer hinschaut. Man fragt sich: Was reizt Menschen – besonders Berufseinsteiger oder die, die mit ihrem alten Job hadern – an diesem Handwerk? Meine ehrliche Antwort: Es ist einer dieser Berufe, in denen man abends sieht, was man geschafft hat – und das fühlt sich, gerade heute, nicht nach Nichts an.
Die Aufgaben? Wer glaubt, Bauklempner seien bloß „Dachrinnen-Monteure“, tappt so ziemlich ins Fettnäpfchen. Das Spektrum reicht von Regenentwässerungssystemen über Blechverkleidungen bis zu kunstvollen Gaubenverkleidungen – mitunter sind es regelrechte Kleinkunstwerke in Kupfer, die hier entstehen. Und es sind vor allem die alten Bürgerhäuser in Osnabrück oder die sanierungsfähigen Jugendstilbauten, die zeigen, wie detailverliebt und irre komplex diese Arbeit sein kann. Ein Dachfirst aus dem 19. Jahrhundert – glitschig, zugig, verwinkelt – kratzt nicht nur an den Nerven, sondern auch an den eigenen Fähigkeiten. Für manche ist das der größte Reiz. Für andere wirkt der Gedanke, bei Nieselregen auf einer 12-Meter-Leiter zu stehen, eher… tja, abschreckend. Und das kann ich sogar nachvollziehen.
Wie steht es um den Arbeitsmarkt? Wer mit offenen Augen durch Osnabrück läuft, bemerkt die vielen eingerüsteten Gebäude. Altbau-Sanierungen sind ein Dauerthema – und die Dächer wollen nicht weniger werden. Regen, Wind, Wetter – irgendwas ist immer kaputt. Damit wächst die Nachfrage nach Bauklempnern beständig, und das nicht erst seit dem letzten Fachkräftemangel-Alarm. Im Handwerk kursiert schon eine gewisse Ironie: Wer sich bückt, findet einen Job – aber so leicht ist es eben auch wieder nicht. Ja, gutes Personal wird gesucht, die Betriebe suchen nicht bloß Hände, sondern Leute mit Verstand, die mitdenken, anpacken, Fehler erkennen, bevor es zu spät ist. Das ewige Mantra: „Lieber ein Bauklempner mit Herz als drei Ungelernte, die nur auf die Uhr schielen.“ Darin steckt mehr Wahrheit, als man auf den ersten Blick glauben mag.
Noch ein Wort zum Thema Geld. Schöner Nebeneffekt: Die Löhne können sich durchaus sehen lassen. Für Osnabrück bewegt sich das monatliche Anfangsgehalt in der Regel zwischen 2.600 € und 2.900 €, mit Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen sind 3.000 € bis 3.500 € keineswegs außergewöhnlich. Klar, das mag in Hamburg etwas mehr sein – aber in Niedersachsen hat das Handwerk (noch) ein Herz für familiärere Arbeitsmodelle. Gewerkschaft beinhaltet hier nicht zwangsläufig Konfrontation. Ich kenne etliche Kollegen, die sehen ihr Gehalt nicht nur als Bezahlung, sondern auch als Respekt vor der sauber gemachten Arbeit. Und dieser Respekt ist – noch – spürbar.
Was bedeutet das alles praktisch? Für Neueinsteiger ist der Alltag nicht eben ein Zuckerschlecken. Früh aufstehen, unbeständiges Wetter, handfeste körperliche Arbeit, und manchmal ein Chef, der mit dem falschen Fuß aufgestanden ist. Aber: Die theoretische Ausbildung wird inzwischen deutlich praxisnäher gestaltet, die Technisierung schreitet voran (man denke an die Verarbeitung moderner Werkstoffe oder digital gestützte Aufmaße), und in der Region Osnabrück gibt es durchaus Initiativen für Weiterbildung, etwa im Bereich energetische Sanierung, Dachtechnik oder 3D-Blechbearbeitung. Wer wirklich Lust hat, sich weiterzuentwickeln – der stößt selten auf Mauern, sondern meist auf gelebte Kollegialität. Vielleicht nicht immer beim ersten Betrieb, aber das ist ja nun wirklich überall so.
Alles in allem? Bauklempner in Osnabrück zu sein bedeutet: Handwerk, das laut ist, schmutzig, manchmal nervenaufreibend, aber eben auch greifbar. Es ist kein Beruf für Menschen mit Höhenangst oder zarten Händen. Aber wer das sucht – und bereit ist, gelegentlich die Zähne zusammenzubeißen –, der findet hier nicht nur solide Arbeit, sondern (Achtung, Pathos) einen Beruf, der ein kleines Stück eigene Handschrift im Stadtbild hinterlässt. Das ist nicht wenig. Und das sollte man ruhig öfter sagen.
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