Kusterer GmbH & Co Bedachungs KG | 35415 Pohlheim, 35415 Pohlheim
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
BMW AG Niederlassung Frankfurt/Main | Frankfurt
BMW AG Niederlassung Darmstadt | 64283 Darmstadt
Kusterer GmbH & Co Bedachungs KG | 35415 Pohlheim, 35415 Pohlheim
BMW AG Niederlassung Frankfurt/Main | Frankfurt
BMW AG Niederlassung Darmstadt | 64283 Darmstadt
Wenn ich ehrlich bin: Ganz unsichtbar sind Bauklempner in Frankfurt ja selten. Wer durch Sachsenhausen schlendert, den Blick nach oben schweifen lässt, entdeckt sie quasi überall – die sauber gezogenen Rinnen, wuchtige Fallrohre an Gründerzeitfassaden, kunstvoll gekantete Metalldächer auf wachsenden Wohnquartieren. Kaum jemand fragt sich allerdings, wie viel Geschick, Know-how und – ganz profan – Muskelkraft hinter diesen nüchtern glänzenden Blechen steckt. Wer ins Bauklempnerhandwerk einsteigt, landet nicht in einer Nische für nostalgische Kupferzauberer. Nein, das ist echtes Stadtentwicklungshandwerk. Vorne mit dabei, wenn es um Klimaanpassung, hochwertige Bausubstanz und Baustellenchaos am Main geht.
Was ich hier besonders spannend finde: Das Wort „Routine“ ist auf Frankfurter Baustellen eine ziemlich dehnbare Angelegenheit. Ein Tag kann am sanierten Dach eines Altbaus im Nordend beginnen – mit kniffligen Detailarbeiten, Maßarbeit zwischen Schiefer, Holz und denkmalgeschütztem Fassadenwahn. Und mittags steht man dann, Staub im Haar, auf dem Rohbau des nächsten Hochhausprojekts am Europaviertel. Hier dominiert modernes Prefab, windumtoste Montage, komplexe Brandschutzanforderungen, Digitalpläne auf dem Tablet, während im Hintergrund das ewige Rauschen der Stadt pulsiert. Wer meint, das Handwerk wäre gestern stehengeblieben oder von Billiglohn abgelöst, täuscht sich – Frankfurt verlangt technische Finesse und solide Grundlagen. Und ein bisschen Übermut hilft auch.
Kein Geheimnis – wer Bauklempner werden will, braucht heute mehr als einen guten Hammer und kräftige Arme. Es ist dieses Zwiegespräch mit dem Material, das einen irgendwann Demut lehrt (und, ja, manchmal auch Frust). Edelstahl, Zink, Aluminium und das legendäre Kupfer – jedes Blech scheint eine eigene Sprache zu sprechen, wer nicht hinhört, verursacht wellige Katastrophen. Gleichzeitig wird das Handwerk immer technischer: Digitale Aufmaße, CAD-gestützte Fertigung, Isolationsstandards nach aktuellem Energierecht, ein wachsendes Know-how in Luft- und Wärmetechnik – in Frankfurt geht eben nichts ohne zeitgemäßes Fachwissen. Wer einsteigen oder umschwenken möchte, sollte keine Angst vor Weiterbildung, Fachkursen und gelegentlich nervigen Schulungen haben. Alteingesessene schwören sowieso: Wer denkt, hier wüsste man nach fünf Jahren alles, täuscht sich kolossal. Das Blech bleibt launisch.
Bleiben wir ehrlich: Frankfurt ist teuer. Mieten, Lebenskosten, alles ein paar Stufen über dem Bundesdurchschnitt – aber dafür lockt der Arbeitsmarkt auch mit besseren Einstiegsgehältern als in so mancher Mittelstadt. Berufseinsteiger starten meist bei 2.700 € bis 2.900 €. Nach ein paar Jahren, vielleicht mit Gesellenbrief (und etwas Glück bei der Betriebswahl), sind 3.000 € bis 3.500 € durchaus realistisch. Wer sich auf Dach- und Fassadentechnik, Spezialverkleidungen oder Bausanierungen im Halbmillionenbereich spezialisiert, kann auch über 4.000 € landen – selten, aber möglich. Unterschiede gibt’s nicht nur nach Betrieb, sondern je nach Qualifikationsbereitschaft und Willen, auf wechselnden Baustellen zu agieren. Und eines noch: Viele unterschätzen, wie sehr das Selbstbewusstsein mit der Erfahrung wächst – wer mit Bauleitern, Architekten und manchmal sturköpfigen Kollegen auf Augenhöhe verhandelt, merkt schnell, warum Frankfurter Bauprojekte ihrem eigenen Takt folgen.
Stellt sich die Frage: Warum sollte man sich das antun, wenn doch Klima, Digitalisierung, Fachkräftemangel und das nervige Frankfurter Wetter manchmal gegen einen zu sprechen scheinen? Antwort: Weil es kaum einen Beruf gibt, bei dem man abends so häufig physisch Zeuge seines eigenen Handelns wird. Es bleibt etwas zurück – ein Dach, das jetzt hält, eine Fassade, die Jahre überdauert. Zugegeben: Nicht jeder Tag ist ein Triumphmarsch, manchmal ist man eher der Dompteur einer widerspenstigen Schubkarre voller warum-ich-Momente. Aber – und das meine ich ohne Pathos – Frankfurt braucht Leute, die anpacken, improvisieren und mitdenken. Gerade in dieser Stadt, in der Veränderung und Traditionsbewusstsein sich permanent anrempeln, hat das Bauklempnerhandwerk mehr Zukunft, als viele glauben. Vielleicht ein bisschen zu bodenständig für manchen Geschmack. Aber wahnsinnig wichtig – und ehrlich gesagt: auch ein bisschen rotzig-elegant, jeden Tag aufs Neue.
Das könnte Sie auch interessieren