Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
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Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
Der erste Tag auf der Baustelle riecht nach Metall und einem Hauch von Regen, der irgendwo in den Bögen der Dachrinne stehengeblieben ist. Wer den Beruf des Bauklempners in Essen betritt – sei es als Frischling direkt nach der Ausbildung, als Wechselwilliger oder mit dem Wunsch, endlich wieder echtes Handwerk zu spüren – erlebt schnell: Hier ist vieles noch ehrlich, oft rau, niemals langweilig. Und – auch das, Hand aufs Herz – selten wirklich komfortabel.
Bauklempner: Klingt irgendwie altbacken, meint aber eigentlich recht viel – mehr als Außenstehende gern glauben. Die Arbeit an Dach und Fassade in einer Stadt wie Essen bedeutet, sich täglich mit Blech, Wind und Wetter auseinanderzusetzen, aber auch mit Hightech, Vorschriften und Kundennerven. Je nach Auftrag schleift, schweißt oder biegt man Zink und Aluminium, installiert Laufstege oder trickst mit Falztechnik. Digitalisierte Arbeitsvorbereitung, CAD-Pläne, Montage mit dem Tablet in der Hand? Gibt es längst. Ich weiß, mancher Kollege schmunzelt noch über „diesen neumodischen Kram“. Aber mal ehrlich: Wer den Wandel ignoriert, hat sich schon abgehängt, bevor die Abkantbank überhaupt warm wird.
Der Bau-Boom im Ruhrgebiet klingt in den Medien immer nach Highspeed-Wachstum. Tatsächlich wird auch in Essen viel gebaut, saniert, erhalten – aber eben nicht im Sausewind. Gerade bei Altbauten, die es in den nördlichen Stadtbezirken massig gibt, wird handwerkliches Können gebraucht, das sich nicht an der billigsten Lösung orientiert. Fassadenverblechungen an Gründerzeithäusern, Erhalt von historischen Dachgärten, knifflige Wasserabläufe an denkmalgeschützten Objekten – das ist Essen im Jahr 2024. „Mal eben eine Rinne rein und fertig“, das ist selten. Jüngere Kollegen sind erstaunt, wie unterschiedlich der Arbeitsalltag je nach Stadtteil aussieht: In Rüttenscheid hochwertige Neubauten von Architekturbüros, in Altenessen die ewige Suche nach dem Spengler, der wirklich noch weiß, wie ein Biber doppelt gefalzt wird.
Tja, das leidige Thema Gehalt. Die meisten kommen als Anfänger auf einen Lohn zwischen 2.600 € und 2.900 € – Steigerung ab dem zweiten Jahr ist realistisch, vor allem, wenn man sich in Spezialaufgaben reinfuchst. Mit abgeschlossener Gesellenausbildung und etwas Ehrgeiz im Betrieb sind 3.200 € bis 3.700 € absolut drin – und ja, mit Branchenerfahrung und den richtigen Zusatzqualifikationen für Energieeffizienz oder Flachdachsysteme geht noch mehr. Trotzdem: Das Gefühl, die eigene Gesundheit für ein paar Euros mehr auf den Dachfirst zu bringen, wird von niemandem schöngeredet. Aber was viele unterschätzen, vor allem in Essen: Wer flexibel ist, nicht zu schade für Überstunden und wechselnde Baustellen, der hat eben nicht nur einen Job, sondern ein gut planbares, verlässliches Einkommen.
Stichwort Weiterbildung. Wer als Bauklempner wach bleibt, hat in Essen solide Karten. Die Energiekrise und die Sanierungswelle alter Immobilien haben dazu geführt, dass Fortbildungen für energieoptimiertes Bauen oder regenerative Dachsysteme plötzlich kein Nischenthema mehr sind. Der klassische Lehrling von 2015 ist heute vielleicht schon Fachkraft mit Solarspezialisierung – und wird auf vielen Baustellen mit Handkuss genommen. Nicht alle Betriebe, das ist wahr, fördern Weiterbildung aktiv. Aber die Lust auf Neues ist gestiegen, vielleicht auch, weil viele merken: Ein sturres „Das haben wir schon immer so gemacht!“ ist längst das Gegenteil von zukunftsfähig.
Die Antwort ist nüchtern und unsentimental: Ja, sie haben sie. Wer einmal erlebt hat, wie aus nacktem Mauerwerk und ein paar Ladungen Blech ein funktionierendes Dach entsteht, weiß um den Wert dieser Arbeit. Sicher, der Wandel ist spürbar – Digitales, Nachhaltigkeit, der Konkurrenzkampf. Aber gerade in Städten wie Essen, mit ihrer Mischung aus historischen Schätzen, massiven Infrastrukturprojekten und einer Kundschaft, die selten nach Schema F verlangt, wird Bauklempnerhandwerk nicht so schnell verschwinden. Eher im Gegenteil. Ich behaupte sogar: Hier wird jeder gebraucht, der Lust auf echtes Anpacken, ein bisschen Kopfzerbrechen und diese sehr spezielle Mischung aus Schweiß, Stolz und – manchmal – verdreckten Schuhen hat.
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