Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
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Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
Duisburg. Die Stadt, die sich nie ganz entscheiden wollte, ob sie lieber Industriemoloch oder Hafenidyll sein möchte. Und genau hier, zwischen Zeche, Straße und Rhein, landet man, wenn man als Bauklempner seine Spuren hinterlässt. Für Neueinsteiger, aber auch für solche, die schon einiges vom Handwerk gesehen haben und vielleicht auf einen Tapetenwechsel schielen, ist Duisburg keine schlechte Adresse. Eher im Gegenteil: Wer meint, hier sei alles wie vor 30 Jahren, unterschätzt den ständigen Wandel. Kaum ein Jobbild im Baubereich hat sich so still, aber konsequent verändert wie das der Bauklempner – und zwar nicht nur wegen der neuen Technik, sondern auch, weil die Anforderungen an Gebäude ganz andere geworden sind.
Worum geht’s? Unter uns: Bauklempner sind nicht bloß Verleger von Dachrinnen und Generatoren fürs Regenablaufgeräusch. Wer sich auf das Feld wagt, merkt schnell, dass Materialkunde, Blechverarbeitung und kniffelige Reparaturarbeiten das Grundgerüst bilden, aber verlangen: Grips UND Fingerfertigkeit. Nicht selten stehst du auf Schrägdächern zwischen Kirchturmspitze, Industriehalle und Gründerzeithaustürmchen – alles an einem Tag. Da fragt man sich manchmal, warum der Schweiß eigentlich immer nur am Blech perlt, während er auf der Stirn langsam klebt. In Duisburg bedeutet Bauklempner zu sein, oft auch: Alt und Neu – direkt aufeinander. Historische Fassaden in Neudorf mit Feinzinnornament, daneben sanierungsbedürftige Flachdächer der Nachkriegszeit. Manchmal denkt man, das (Berufs)leben sei ein fortlaufender Materialtest: Kupfer gegen Ruhrgebietsregen, Zinkblech gegen Ruhrpott-Taubendreck.
Technik allein ist aber keine Wunderwaffe. Zwar reden die Leute gern von „smarten Fassaden“, aber am Ende steht man mit Laptop UND Lötlampe vor dem Lüftungsbauteil und fragt sich, ob die digitale Planung jemals mit der Wirklichkeit mithält. Vielleicht ist das auch der Reiz dieses Jobs in Duisburg: Zwischen „Building Information Modeling“ und Blechschere zählt der eigene Kopf. Immer mehr Projekte verlangen Kenntnisse über Dämmwerte, Regenwassernutzung oder Solartechnik. Gerade das Thema Nachhaltigkeit – man glaubt kaum, wieviele Schulen und Verwaltungen inzwischen auf Metalldächer mit Hightech-Beschichtung setzen, damit der nächste Jahrhundertregen kein Jahrhundertschaden wird. Wer noch immer denkt, Klempnerarbeiten seien monotone Wiederholung: Falsch gedacht.
So viel zur Theorie. Aber ist für Berufseinsteiger oder Quereinsteiger wirklich Platz? In Duisburg, einer Stadt mit traditionsreicher Industrie –, aber stetigem Wandel der Baubestände? Die Antwort: Ja, und zwar nicht knapp. Firmen suchen händeringend nach Nachwuchs oder versierten Leuten, die auch mal das Rampenlicht des Auftrags übernehmen und Kunden nicht mit „hmm, mal sehen“ abspeisen. Das Einstiegsgehalt ist für die Branche ordentlich: Mit 2.800 € fängt man an, bei Erfahrung und Zusatzausbildungen sind auch 3.200 € oder sogar 3.500 € möglich. Wer sich stark spezialisiert, zum Beispiel auf Schieferverkleidung oder anspruchsvolle Energiemaßnahmen, kann vereinzelt auch Richtung 3.800 € bis 4.000 € verhandeln – ganz abhängig von Auftragslage und persönlicher Verhandlungsfreude. Natürlich: Die Arbeit ist anstrengend. Niemand sagt das ehrlich, aber sechs Stunden auf der Leiter bei Wind und Nieselregen sind kein Zuckerlecken. Und: Duisburg ist eben nicht München – Preise und Chancen sind bodenständig, aber ehrlicher.
Was viele unterschätzen: Wer auf Dauer bestehen will, kommt ums Lernen nicht herum. Kein Witz – Fachfirmen in Duisburg setzen inzwischen auf Fortbildungen: Von Schweißzertifikaten, Kurse für energetisches Sanieren bis hin zu Digitalplanungs-Schulungen. Die Angebote vor Ort sind vielfältiger, als so mancher glaubt; gerade wer auf den Meistertitel schielt, wird in der Region fündig. Und dann sind da die kleinen Besonderheiten: Workshops bei alteingesessenen Handwerksbetrieben, Kooperationen mit der örtlichen Industrie, Einblicke, wie Ebbe und Flut im Hafen eigentlich Dacharbeiten beeinflussen. Manchmal fragt man sich: Wenn ich das vor fünf Jahren gewusst hätte…
Mein persönliches Fazit nach ein paar Jahren Praxis und vielen Gesprächen: Bauklempner ist kein Beruf für Leute, die Routine suchen oder nur „irgendwas mit Metall“ machen wollen. In Duisburg noch weniger. Die Mischung aus Tradition, Ruß, Regen, aber auch Erfindergeist sorgt dafür, dass der Job überraschend abwechslungsreich bleibt. Wer keine Angst vor Flecken, langen Tagen und gelegentlichen Denkfalten hat, wird sich hier nicht langweilen. Gelernt ist gelernt – aber fertig ist hier keiner. Und irgendwie macht das auch den Reiz aus.
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