Bauklempner Jobs und Stellenangebote in Augsburg
Beruf Bauklempner in Augsburg
Bauklempner in Augsburg – Zwischen Blecharbeit, Wind und Wandel
Ich erinnere mich noch gut: Mein erster Tag auf dem Flachdach eines Augsburger Altbaus, abwechselnd Sonne und nieselnder Aprilregen, und ich – als Bauklempner-Novize, Werkzeug in der Hand, die Latzhose noch wie geleast. Das war kein Moment für große Worte, sondern für stilles Staunen. Blech, Dach, Mensch – alles in einer Linie. Und über mir der Turm des Doms, der in der Mittagssonne ein bisschen spöttisch wetterleuchtete. Unterschätzt wird unser Beruf ohnehin häufig, quer durch die Gesellschaft. Dabei sind Bauklempner in Augsburg weit mehr als Regenrinne und Fallrohr: Wir sind, unbemerkt von vielen, wahre Hüter der Fassaden, Schutzpatrone gegen Feuchtigkeit, Sturmböen und – manchmal – architektonische Sünden aus den 70ern.
Handwerk mit Substanz: Was Bauklempner in Augsburg antreibt
Wer glaubt, „Klempner“ bedeute Rohrzange und Abfluss, wird hier schnell eines Besseren belehrt. Die Aufgaben sind in Augsburg vielseitig, dank der Mischung von Altbestand, Gründerzeitbauten und immer mehr Solardächern aus der Vorstadt. Kupfer, Titanzink, Aluminium, Edelstahl – das sind die Werkstoffe, mit denen man tagtäglich umgeht. Kurz: Es geht ums Wetterfestmachen, Verkleiden und Gestalten von Dach, Wand, Gaube und Dachrinne. Dachentwässerungen, Verblechungen, Fassaden – sauber, passgenau, wetterbeständig. In vielen Fällen geht das nur im Team, oft mit Dachdeckern oder Zimmerleuten zusammen. Und: Schnelligkeit hilft, aber noch mehr zählt das feine Händchen fürs Detail. Wer das nicht bringt, merkt es spätestens nach ein, zwei Jahren – spätestens, wenn die erste undichte Kehle bei Starkregen Aufträge und Nerven kostet.
Der Arbeitsmarkt – Licht, Schatten und regionale Besonderheiten
Die Lage in Augsburg? Durchwachsen – was in diesem Job gar nicht so schlecht ist. Die Region wächst, Wohnraum wird dichter, Sanierungen von Altbauten liegen im Trend. Der Gebäudebestand in der Innenstadt ist ein Patchwork vergangener Jahrhunderte, und an Neubauten mangelt es auch im Augsburger Osten nicht. Wer also solide arbeitet, hat selten Leerlauf. Allerdings: Die Zahl der ausgebildeten Fachkräfte reicht vielerorts schon jetzt nicht mehr aus, zumal erfahrene Kollegen bald in den Ruhestand gehen. Für Quereinsteiger – und das erstaunt mich manchmal selbst – stehen die Türen oft weiter offen als das Werkstatttor an heißen Tagen. Allerdings: Der Weg führt meist erst über einige Jahre Praxis, also keine falschen Illusionen vom schnellen Aufstieg.
Verdienst, Perspektiven und eine Portion Realitätssinn
Das Einkommen? Sagen wir mal: Wer morgens drei Stockwerke schleppen kann und nachmittags ruhig bleibt, wenn das Regenwasser am Neubau partout nicht ablaufen will, bekommt ab 2.800 € im Monat aufwärts. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen und dem ein oder anderen Wochenendeinsatz sind in Augsburg 3.200 € bis 3.600 € durchaus realistisch. Nach oben? Luft. Aber wie bei jedem Handwerk ist irgendwann Schluss mit abrupten Sprüngen. Fairerweise – man sollte sich nicht der Illusion hingeben, mit Blech und Hammer zum Millionär zu werden. Aber es reicht, um solide zu leben, und: Der Stolz, wenn das eigene Werk Jahre überdauert, ist unbezahlbar.
Wandel, Weiterbildung – und warum ich manchmal denke: Altwerden geht in diesem Beruf schwer
Die Technik verändert sich, na klar. Solaranlagen, Dämmungen, neue Materialien aus Fernost, digitale Vermessung und Pläne auf dem Tablet, die trotzdem keiner besser versteht als das Original. Das Weiterbildungsangebot in Augsburg ist – um ehrlich zu sein – durchwachsen. Wer wirklich mehr will, muss oft in Eigenregie ran oder sich Kurse suchen, ehe es die Konkurrenz tut. Die Wertschätzung fürs Handwerk steigt langsam wieder, besonders in einer Stadt, die ihre Traditionen irgendwie gern hat, auch wenn’s manchmal unter Hochglanzfassaden verschwindet. Manchmal frage ich mich: Ist unser Beruf nur was für Junge? Wahrscheinlich, aber solange Kopf, Knie und Hände mitspielen, ist auch als Veteran noch Platz auf dem Bau. Wer da ein bisschen Durchhaltewillen mitbringt, findet meistens seinen Weg – ob als Spezialist, Meister oder irgendwann als der Kollege aus der Werkstatt, der die verzwickten Anschlüsse im Schlaf löst.