HOCHTIEF Infrastructure GmbH | 40213 Düsseldorf
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STRABAG Rail GmbH, Direktion Bahnbau, Bereich West | 45964 Gladbeck
STRABAG Rail GmbH, Direktion Bahnbau, Bereich West | 49740 Gladbeck, voll remote
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Vor einigen Jahren hätte ich selbst kaum gewettet, wie sehr der Begriff „Baufachwirt“ in Hamm in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Zwischen Betonwüste und Aufschwungwünschen hat man manchmal das Gefühl: Hier wird gebaut gegen das Vorurteil, man sei „nur“ Verwaltungsprofi mit Hang zum Klemmbrett. Aber der Reihe nach – was macht diesen Beruf denn so besonders, vor allem für jene, die gerade erst einsteigen oder mit dem Gedanken spielen, die eigene Baustelle zu verlagern?
Vorweg: Hamm, das industriell geprägte Städtchen – pardon, Mittelzentrum zwischen Ruhrgebiet, Münsterland und Westfalen – hat in den letzten Jahren erstaunlich nachgelegt. Und das spüren auch die Baufachwirte. Die Bautätigkeit zieht an, sei es dank öffentlicher Großprojekte (man denke nur an die neuen Wohnquartiere entlang des Datteln-Hamm-Kanals) oder wegen privater Sanierungswellen, für die es eigentlich gar nicht genug qualifizierte „Baumultis“ gibt.
Wer hier als Baufachwirt tätig ist, bewegt sich irgendwo zwischen Zahlenbändiger, Baurecht-Jongleur und Schnittstelle zwischen Bauleitung, Kalkulator und gelegentlich verzweifeltem Architekten. Das ergibt eine spannende, aber mindestens ebenso anstrengende Melange – und manchmal fragt man sich tatsächlich, ob das Gehalt diesen Spagat auch widerspiegelt.
Was viele unterschätzen: Als Baufachwirt ist man selten nur der Mann (oder die Frau) fürs Büro. Wer meint, dass hier vormittags Meeting, mittags Kalkulation und abends entspannt Dienstschluss auf dem Plan stehen, täuscht sich. Die Realität? Eher eine Mischung aus Notfallklingel, Wenn-dann-Denksport und spontaner Krisenintervention. Baustellen lieben keine festen Zeitpläne. Und Bauunternehmer lieben es noch weniger, wenn das Budget unbeobachtet bleibt.
Die Anforderungen? Ein Kessel Buntes. Wer frisch einsteigt, lernt schnell: Marshallplan-Feeling in der Geschäftsstelle, Kopfzerbrechen mit neuen Nachhaltigkeitsauflagen, halbe Nervenkrisen beim Versuch, Lieferketten-Probleme noch mit halbwegs vertretbaren Einkaufspreisen zu kaschieren. Klingt manchmal dramatisch, aber ehrlich: Wer diesen Job macht, liebt es, die Fäden zu ziehen. Und hasst es, wenn sie ihm aus der Hand gleiten.
Hinter dem schnörkellosen Titel verbirgt sich eine Weiterbildung, die Kaufleuten aus Bau- oder Immobilienwirtschaft eine solide Brücke in die mittlere Führungsebene baut. Wer nach mehreren Jahren Berufspraxis seine Kenntnisse in Kalkulation, Baurecht, Kostenmanagement und Koordination vertieft, trägt irgendwann den (offiziell bestätigten) Titel Baufachwirt – und schultert danach mehr Verantwortung, als viele Außenstehende ahnen. Nicht selten werden Baufachwirte nach wenigen Jahren zur unverzichtbaren Schaltstelle zwischen Baustelle und Geschäftsführung. Keine Raketenwissenschaft – aber eben auch keine Leichtmatrosen-Ausbildung.
Klare Kante für Zahlenfreunde: Einsteiger bewegen sich regional oft zwischen 2.800 € und 3.200 €. Klingt erstmal solide, ist aber für die Bandbreite an Aufgaben, kurzfristigen Krisen und zwangsläufigem Kontakt zu allen möglichen Charakteren – von Subunternehmern bis zu bauwilligen Pensionären – durchaus mit Wachstumsbedarf versehen. Nach einigen Jahren, mit ordentlich Können und Netzwerk, sind 3.400 € bis 3.800 € absolut realistisch; teils geht auch mehr, wenn Projekte in Kommunen oder Industriebauten abgewickelt werden.
Aber jetzt nicht gleich abwinken: Wer seinen Job liebt, der weiß, dass die wahre Belohnung manchmal in den Momenten steckt, in denen man einem Neubau-Projekt auf die Sprünge hilft – und erkennt, dass die eigene Excel-Tabelle plötzlich einen realen Stadtteil mit beeinflusst hat. Das ist, bei allem Stress, irgendwie auch ein Statement.
Stichwort Trends: Während Hamm davon träumt, mehr als bloß Durchgangsort an der A2 zu sein, ist Nachhaltigkeit längst kein exotisches Randthema mehr. Immer öfter sitzen Baufachwirte in Planungsrunden, in denen CO2-Bilanz und Flächenrecycling diskutiert werden. Digitalisierung? Die Baustelle der Baustellen, da brodelt es; Wer hier noch auf Papier und Bauchgefühl setzt, läuft Gefahr, überrollt zu werden.
Mein Fazit? Wer heute als Baufachwirt in Hamm startet oder wechselt, der muss kein Überflieger sein, aber Anpassungsfähigkeit, Lust auf Schnittstellen-Management und ein gewisses Maß an pragmatischer Gelassenheit schaden definitiv nicht. Wer gerne alles gleichzeitig macht – und trotzdem den Überblick behält, dürfte hier beruflich wie menschlich ziemlich richtig sein. Manchmal anstrengend. Aber selten langweilig. Und das ist, ganz ehrlich, heutzutage schon mehr, als viele Jobs bieten können.
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