Wanzl GmbH Co. KGaA | 89340 Leipheim
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Erzdiözese München und Freising | 80331 München
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Was ist das eigentlich für eine Spezies, dieser Baufachwirt? In Augsburg trifft man sie seltener auf dem Gerüst als zwischen Kostenaufstellung und Werkvertrag, zwischen Baukran und Bauaktenstapel. Den klassischen Blaumann tauscht man in diesem Beruf gegen Hemd und Helm – oder beides gleichzeitig, je nach Tagesform. Wer als Berufseinsteiger oder wechselwilliger Profi mit dem Gedanken spielt, sich in diese hybride Position zu stürzen, dem sei gesagt: Langeweile gibt es hier nicht. Eher das Gegenteil.
Als Baufachwirt sitzt man, Hand aufs Herz, selten nur an einem Schreibtisch. Hier in Augsburg – einer Stadt, die zwischen Barockfassaden und boomenden Neubaugebieten schwankt – wird der Alltag zur ständigen Gratwanderung: Kalkulation, Organisation, Recht, Personal, Kunden. Immer wieder schleichen sich Momente ein, in denen man sich fragt, ob man heute als Problemlöser, Moderator oder Feuerwehrmann (im übertragenen Sinne, versteht sich) gefragt ist. Das Aufgabenspektrum reicht von der Budgetkontrolle, über die Koordination von Subunternehmen bis zu Vertragsverhandlungen mit Bauherren. „Was viele unterschätzen: Die rechtlichen Fallstricke machen manchmal mehr Kopfschmerzen als der Rohbau selbst.“ Schlicht: Man kocht nicht nur mit heißem Wasser, mitunter brennt’s auch mal an allen Ecken.
Wem Augsburg bislang als entspannte Fuggerstadt erschien, hat vermutlich noch keinen Bauzeitenplan gegen die Tücken des lokalen Immobilienmarkts verteidigt. Der Fachkräftemangel macht auch vor Schwaben nicht halt, das genehmigte Bauen dauert länger, die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz wachsen – Neubauten am Lech werden kein Selbstläufer. Wer denkt, digitale Bauakte oder BIM seien hier Zukunftsmusik, hat das Städtische in Augsburg unterschätzt: Von klapprigen Baucontainern bis zur hochmodernen Projektmanagement-App – alles ist vertreten. Immer wieder ein Spagat zwischen Tradition und Fortschritt.
Jetzt zum Punkt, der selten offen angesprochen wird und doch jedem durch den Kopf geistert. Wie sieht es mit dem Verdienst als Baufachwirt in Augsburg aus? Nun – es ist kein Geheimnis: Die Bandbreite ist enorm. Wer frisch durchstartet, landet oft bei 2.800 € bis 3.400 €; mit etwas Erfahrung, Spezialkenntnissen oder Verantwortung für eigene Projekte winken schnell 3.500 € bis 4.200 €, vereinzelt auch mehr. Eigentlich nicht schlecht, bedenkt man das breite Aufgabenspektrum – wenngleich sich das Gehalt je nach Unternehmensgröße, Branche (Bauträger? Wohnungswirtschaft? Bauzulieferer?) und persönlicher Ausdauer schnell nach oben oder nach unten bewegen kann. Was manche unterschätzen: Es braucht Durchhaltevermögen, nicht nur, um die Zahlen am Monatsende zu verteidigen, sondern auch die eigene Motivation.
Wer hier in Augsburg in den Baufachwirt einsteigt, merkt schnell – die klassische Einbahnstraße gibt es nicht. Permanente Weiterqualifizierung ist fast schon Gesetz. Ob neue Rechnungslegungsstandards, Digitalisierung, Nachhaltigkeit: Man kommt schlicht nicht umher, die eigene Werkzeugkiste zu erweitern – fachlich wie persönlich. Die Stadt fördert das sogar mit Kursangeboten und regionale Institute satteln regelmäßig auf aktuelle Bautrends auf. Manchmal frage ich mich, ob nicht jeder Baufachwirt ein kleiner Utopist sein muss – zwischen den starren DIN-Normen und den manchmal recht altmodischen Erwartungshaltungen. Aber vielleicht ist das gerade der Reiz: Augsburg bietet die Bühne für all das. Man kann etwas bewegen, wenn man will. Nur: Einfach wird’s garantiert nicht. Doch wer Perfektion sucht, muss vielleicht Architekt werden – oder Träumer.
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