Wacker Neuson Group | 23539 Lübeck
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Nordex Group | 18055 Rostock
vitronet Holding GmbH | Sternberg
DYWIDAG-Systems International GmbH | Mecklenburg-Vorpommern
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Ehrlich gesagt: Wer an Rostock denkt, hat meist die großen Pötte im Hafen, vielleicht noch ein paar Ostseewellen und die alten Backsteinfassaden im Kopf. Aber mal Hand aufs Herz – wer ahnt, was im Bauch all dieser Gebäude, Gewerbebauten und den glänzenden neuen Quartieren an Kabelsalat verborgen liegt? Exakt hier rollt die Kugel für Bauelektrikerinnen und Bauelektriker in der Heimat zwischen Stadthafen, Ostsee und Industriegebiet. Ein Job, der weit mehr ist als Sicherungen wechseln oder Schlitze stemmen. Und auch, wenn der Begriff irgendwie nach Staub und schweren Werkzeugtaschen klingt: In Wirklichkeit hat der Berufsalltag längst ein paar andere Spielregeln bekommen.
Typisch Rostock. Das reicht von liebevoll zerknirschten Gründerzeit-Altbauten im Hansaviertel bis zu ambitionierten Sanierungen moderner Wohnblöcke auf der Südstadtachse. Im Neubau fliegt die Arbeit manchmal schneller, als man „Lieferterminverzug“ sagen kann, im Altbestand blicken einen verborgene Überraschungen aus sechzigjährigen Kabelkanälen an. Gerade die Mischung macht’s: Hier ist technisches Fingerspitzengefühl gefragt – und zwar eines, das mit der Zeit geht. Gefühlt läuft in den nächsten Jahren alles auf smarte Gebäudetechnik, Strommanagement und immer neue Energiestandards hinaus. Was viele nicht wissen: Auch auf den kleinen Baustellen der Innenstadt muss sich ein Bauelektriker heute mit vernetzten Zählern, Photovoltaik-Anbindungen und digitalen Heizungssteuerungen beschäftigen. Reine Routine? Wohl kaum.
Wer als Berufseinsteiger oder Umsteiger in Rostock antritt, merkt es sofort: Der Bedarf ist hoch, die Möglichkeiten weit gestreut. Dächer voll mit Solarzellen, Gewerbebetriebe, die mit neuen Sicherungskästen jonglieren – überall werden helfende Hände gesucht, vor allem Köpfe, die sich auf neue Technik einlassen. Das Gehaltsniveau kann, je nach Erfahrung, im Raum Rostock zwischen 2.300 € und 3.200 € liegen – und pendelt sich bei Berufserfahrenen, wessen Glück es will, auch mal Richtung 3.400 € oder etwas darüber ein. Zu knapp? Nun ja, mit etwas Sachverstand, Zusatzqualifikation und dem richtigen Arbeitgeber sind Luft nach oben und Verhandlungsspielraum denkbar.
Was mich immer wieder erstaunt: Wer denkt, einmal Prüfung geschafft, schon alles gesehen zu haben, irrt gewaltig. In Rostock – das hat auch mit der Nähe zur Hochschullandschaft und ambitionierten Bauprojekten zu tun – blühen Fortbildungskurse für KNX-Systeme, erneuerbare Stromnetze und Steuerungsanlagen. Die Sache ist: Wer flexibel bleibt, haut nicht nur den Routinejob schneller weg, sondern hält auch beim nächsten technischen Quantensprung mit. Es gibt Tage, da frage ich mich, ob so manche Schulung nicht auch ein bisschen Nervenkitzel ist. Aber, ehrlich, ohne – bleibt man schnell stehen, während der Rest der Branche weiterzieht.
Nein, der Beruf ist kein Handschlagmarkt mehr wie vor dreißig Jahren. Arbeitszeiten? Nicht immer so geregelt, wie es nach außen wirkt. Aber: Wer will, kann Freiheiten kriegen, sich in Spezialisierungen verrennen, sich mal in Richtung Gebäudeautomatisierung, mal Richtung erneuerbare Energietechnik hangeln. Das Spannende ist, dass Rostock, trotz aller hanseatischen Zurückhaltung, ein gutes Pflaster für Leute mit Tüftlertrieb geblieben ist. Am Ende habe ich – und da bin ich bestimmt nicht allein – mehr Respekt vor dem Schraubenkasten als vor der Großen Koalition der Baustellenleiter. Nur: Wer sich durchbeißt, kriegt die Gelegenheit, in der Stadt Wurzeln zu schlagen und trotzdem nah an den neuen Technologien zu arbeiten. Oder, zur Not, den eigenen Stromkreis noch nach Feierabend auf Vordermann zu bringen. Nur Mut – so verstaubt, wie manche denken, ist der Schaltkasten dann doch nicht mehr.
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