Bauelektriker Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf Bauelektriker in Kiel
Zwischen Starkstrom und Rückenwind – Bauelektriker in Kiel am Puls der Zeit
Manchmal frage ich mich, was einen Bauelektriker eigentlich so einzigartig macht. „Strom ist Strom“, meinen manche – doch das ist ungefähr so, als würde man sagen, die Ostsee sei nur ein großer Pool mit Möwen. Der Alltag auf Kiels Baustellen ist nämlich ein ganz eigener Kosmos: wechselhaft, fordernd, oft störrisch und mitunter deutlich elektrischer, als es auf den ersten Blick scheint.
Wer hier in der Fördestadt seine ersten Schritte auf dem Bau macht oder mit Erfahrung in der Tasche die Branche wechselt, der spürt bald: Der Beruf des Bauelektrikers ist irgendwo zwischen Klassik und Hightech angesiedelt. Kabel verlegen, Schaltschränke anschließen, Anlagen prüfen – das kennt man noch von früher. Aber inzwischen müssen selbst Einsteiger ein Faible für Digitalisierung mitbringen. Intelligente Gebäudesteuerung und erneuerbare Energien – das sind hier längst keine Schlagworte mehr, sondern Alltag. Kiel ist dabei nicht München oder Hamburg, klar. Aber in Sachen Nachhaltigkeit und energetische Sanierung wird hier inzwischen an jeder Ecke geschraubt. Wirklich, manchmal habe ich den Eindruck, die grüne Welle rollt hier lauter als anderswo durchs Viertel.
Was bedeutet das konkret für Leute, die gerade neu ins Handwerk einsteigen oder über einen Wechsel nachdenken? Querfeldein: Die Mischung macht’s. Nach wie vor ist solides Hand- und Fachwissen unverzichtbar – Sicherungen erkennen, Leitungen ziehen, Fehler messen. Klingt nach Routine, ist aber oft ein ziemlicher Drahtseilakt, weil hier selten zwei Baustellen gleich sind. Kaum hat man sich an den Rohbau eines Altstadthauses gewöhnt, gleitet man rüber in einen Passiv-Neubau am Stadtrand. Wärmepumpe trifft immerhin Lichtschalter, smarte Sensorik begegnet uralten FI-Schaltern … Willkommen in der Realität! Wer hier nüchtern durchzieht, ohne sich zu verbiegen, wird schnell gebraucht. Spezialisten, aber auch breit aufgestellte Macher – beides ist gefragt. Kiel fehlt es im Moment nicht an Arbeit, sondern an Köpfen und Händen, die mitdenken und anpacken.
Zum Thema Gehalt. Ein Tabu? Ach was! Für Berufseinsteiger liegt das Gehalt in der Region recht solide bei etwa 2.500 € bis 2.800 €, mit etwas Berufserfahrung sind 2.900 € bis 3.400 € durchaus üblich. Mit Meisterbrief oder klarer Spezialisierung zieht das noch an. Aber eines merkt man schnell: Papier allein bringt wenig; echte Praxis zählt immer noch mehr. Die Löhne können variieren, je nach Truppe, Tarifbindung und Auftraggeber. Ich sage immer – es gibt hier keine goldenen Wasserhähne, aber hungern wird auch keiner. Es sei denn, man steht lieber im Regen, statt im Verteilerkasten.
Und dann das Thema Weiterbildung: Wer heute stehen bleibt, ist morgen raus. Klingt hart? Ist aber so. Kiel ist nicht eben ein Hightech-Cluster, aber gerade darum wächst die Nachfrage nach Leuten, die Lust haben, sich in intelligente Gebäudetechnik, Energiemanagement oder Photovoltaik einzuarbeiten. Kurse, Modulschulungen, sogar Netzwerkschulungen finden regelmäßig statt, viele Betriebe fördern das aktiv – vorausgesetzt, man fragt nach und zeigt Eigeninitiative. Es gibt jedenfalls nicht mehr nur den klassischen Bauelektriker; heute ist man oft halber Systemintegrator, halber Problemlöser. Wer hier dauerhaft zufrieden sein will, muss seinen Werkzeugkoffer erweitern – im Kopf und in der Tasche.
Kiel an sich hat seine Eigenheiten. Baustellen verschlingen mitunter Wochen an Planung, weil Wind und Wetter gern quer schießen. Wer nicht mit Salzwasserflecken an der Hose nach Hause kommt, war vermutlich im Frühjahr im Trockenen. Ich persönlich mag die Bodenständigkeit vor Ort, auch wenn sie manchmal knorrig wirkt. Die Gemeinschaft auf dem Bau ist rau, aber ehrlich. Und vielleicht ist genau das das Beste am Ganzen: Wenig Glanz, aber viel Substanz. Manchmal reicht das, um für sich zu sagen – das ist mehr als „nur Strom.“ Das ist ein echtes Handwerk am Puls einer Stadt, die sich verändert, ohne sich zu verbiegen. Also: Helm auf, Werkzeug marsch, und bloß nicht den Sicherungskasten verwechseln.