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Baubiologie Aachen Jobs und Stellenangebote

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Baubiologie Jobs und Stellenangebote in Aachen

Baubiologie Jobs und Stellenangebote in Aachen

Beruf Baubiologie in Aachen

Baubiologie in Aachen: Zwischen Anspruch, Alltag und Abenteuer

Wer in Aachen einsteigt in dieses manchmal zu Unrecht belächelte Berufsfeld der Baubiologie, der bekommt rasch zu spüren: Die Sache ist, aus der Nähe betrachtet, ein ziemliches Patchwork. Und zwar keines, bei dem man auf den ersten Blick weiß, was wo hingehört. Stattdessen: Altbauten, Energieeffizienz, Schimmel unter dem Retro-Tapetenkleister und Kundschaft, die denkt, Baubiologie bedeute, man klebt einen grünen Sticker aufs Dach und alle Schadstoffe türmen beleidigt zum Nachbarn um. Weit gefehlt.


Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren in Aachen deutlich ausdifferenziert – kein Wunder bei diesen hunderten Sanierungsbaustellen zwischen Westviertel und Stadtgrenze. Menschen, die in die Baubiologie wechseln oder ganz frisch einsteigen, brauchen nicht nur technisches Grundverständnis. Was viele unterschätzen: Die eigentliche Kunst liegt im Jonglieren – zwischen Messverfahren, Gutachten, Kundenpsychologie und (Achtung, Märchenstunde) einem Minimum an Einsatzbereitschaft für gemeinsames Scheitern. Wer mal an einem Freitagmittag mit einer Luftkeimsammelplatte ausgerutscht ist, weiß, wovon ich spreche.


Die Anforderungen in der Praxis? In der Theorie klingt es nach recht geradlinigen Aufgaben: Schadstoffmessung, Umweltanalytik, Beratung zu Baustoffen, manchmal ein Schimmelgutachten oder eine energetische Sanierungsbegleitung. In Wirklichkeit sind die Fälle ein Potpourri: Da stehen dann gründerzeitliche Holzdecken neben billig hochgezogenen Nachkriegswänden, dazu oft ein ziemlich unberechenbares Innenraumklima – Aachen ist halt feucht, da kann man den Landregen eigentlich direkt im Laboratorium analysieren, so wie er durchs Mauerwerk nach innen schleicht.


Ich habe manchmal den Eindruck, Aachen bietet für Baubiolog:innen eine ganz eigene Lehrbuchsammlung in kompakter Form: hier die Denkmalschutzauflage, dort die Grenzwerte für Formaldehyd, und zwischendrin Leute, die mit jedem Lüften ein medizinisches Lehranliegen verbinden. Jeden Tag ein neues Ratespiel – ist das nun ein allergologisch problematischer Teppich oder nur ein sehr schlecht gelüfteter Altbau? Ehrlich, nicht selten ist es beides.


Was das angeht, ist die Stadt tatsächlich eine Art Praxislabor. Wer hier arbeitet, trifft fast zwangsläufig auf das große Thema: Gebäudegesundheit. In Aachen rückt das besonders in sozialen Einrichtungen, Schulen und KiTas ins Scheinwerferlicht. Noch dazu – die ständige Debatte um energetische Sanierung, die oft Kollisionen mit Denkmalschutz und Substanzpflege provoziert. Man jongliert gewissermaßen zwischen ökologischen Idealen und machbaren Kompromissen. Mitunter, so meine Erfahrung, wird man schnell zur Konfliktmediation zwischenden Planungsbüros, Bauwilligen und dem Amt für Umwelt eingeladen. Manchmal freiwillig, oft eher in der Hoffnung, „der Baubiologe wird’s schon richten“.


Nun zu den ungeschönten Fakten: Beim Einkommen tanzt man weiterhin auf schmalem Grat. Einstiegsgehälter bewegen sich in Aachen meist zwischen 2.800 € und 3.300 €, je nachdem ob man als Gutachter, freie/r Berater/in oder im Angestelltenverhältnis arbeitet. Für erfahrene Leute können 3.400 € bis 4.000 € drin sein – aber die Spreizung ist enorm, vor allem bei Selbstständigen. Und: Es gibt immer wieder schwarze Schafe, die „Öko-Gutachten“ von der Stange anbieten, Dumpingpreise inklusive – was den Markt gelegentlich in Schieflage bringt.


Was viele unterschätzen: Wer in der Baubiologie Fuß fasst, sollte Lust auf ständige Weiterbildung mitbringen – Stichworte: neue Messmethoden, Gesetzesänderungen, das ganze Themenfeld rund um nachhaltige Baustoffe, die inzwischen mehr nach Chemie klingen als nach „gesunder Natur“. In Aachen gibt’s einige Möglichkeiten, etwa Kooperationsseminare mit lokalen Verbänden oder Hochschulschnupperkurse – formal oder informell, mit Zertifikat oder „nur“ echtem Erkenntnisgewinn. Man muss, und das meine ich ernst, für diesen Beruf mehr Forscher als Pedant sein.


Natürlich stellt sich immer die Frage: Lohnt sich das Ganze? Wenn ich ehrlich bin, manchmal zweifelt man. Dann aber, in diesen leisen Momenten zwischen Nachuntersuchung und Fachgespräch, merkt man, wie viel Sinnhaftigkeit da steckt. Gebäude nicht nur nutzbar, sondern lebenswert zu machen. Vielleicht ist das am Ende die eigentliche Kernkompetenz für alle, die in Aachen (und anderswo) auf baubiologischem Terrain arbeiten wollen. Ganz ohne Hokuspokus – aber mit einem gewissen Abenteuerfaktor. Wer’s mag, bleibt dabei.