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SPITZKE SE | 01067 Dresden, Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main, München
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Wer in Halle (Saale) mit dem Beruf des Bauabrechners liebäugelt – sei es aus Neugier, Lust auf Zahlen oder schlicht dem Wunsch nach Veränderung im Baukosmos –, dem fliegt nicht sofort Konfetti um die Ohren. Über die Jahre begegnen einem in dieser Rolle penible Tabellen, wütende Bauleiter und gelegentlich eine Baustelle, die aussieht, als hätte jemand die Anleitung vergessen. Ich sage es offen: Der Bauabrechner ist derjenige, der im ständigen Spagat lebt. Zwischen Theorie und Praxis, Schreibtisch und Baustellenstaub, Beton und Excel. Ein Beruf der kleinen Unsicherheiten, der stillen Triumphe – und einer, den man unterschätzt, wenn man glaubt, hier gehe es nur um’s Rechnen.
Klingt es banal? Ein Bauabrechner misst Leistungen aus, kontrolliert Aufmaße, vergleicht Pläne mit Wirklichkeit, erstellt Abrechnungen für Bauprojekte. Das stimmt. Aber das ist allenfalls die Spitze des Eisbergs. Wer einmal erlebt hat, wie eine Tour durch ein Hallenser Wohnungsbauprojekt plötzlich in eine Grundsatzdiskussion mit einem Subunternehmer mündet, der weiß: Das ist mehr als reine Buchhaltung. Es geht ums Interpretieren von Verträgen, um baurechtliche Spitzfindigkeiten (die können im Zweifel stur sein wie die Saale im Hochwasser), um die Kunst, aus widersprüchlichen Dokumenten einen handfesten Rechnungsbetrag zu zimmern. Manchmal habe ich mich gefragt: Kommt irgendwann der Moment, in dem niemand eine weitere Änderung verlangt? Die Antwort kennen eigentlich alle: nein.
Nun liegt Halle nicht zufällig da, wo mitteldeutsche Geschichte und Baustil aufeinanderprallen. Der Wohnungsbau ist geprägt von Altbestand und Sanierung, aber auch dem neueren Drang zu nachhaltigem, modernem Bauen. Für Bauabrechner heißt das übersetzt: kein Schema F, sondern fast jeden Tag eine neue Baustellen-Symphonie. Wer glaubt, Fertigteilbau anno 1980 und energetische Kernsanierung nach 2020 hätten auch nur etwas gemeinsam – der war noch nie in Halle-Neustadt mit dem Metermaß unterwegs. Hier wird Flexibilität verlangt; teils braucht man, so mein Eindruck, die argumentative Schlagkraft eines guten Fußballschiedsrichters, um Baustellenrealitäten und Vertragslyrik in Einklang zu bringen.
Wer in Halle einsteigen will, merkt rasch: Bauabrechner werden gesucht. Und nicht nur, weil der Nachwuchs in den letzten Jahren ausblieb (ein offenes Geheimnis). Die Projekte wachsen, werden komplexer – und ohne präzise Mengen- und Leistungsberichte bleibt auch die beste Bauunternehmung im Werkzeugkeller stecken. Die Gehälter? Für Berufseinsteiger seit Längerem im Bereich von 2.700 € bis 3.200 €, mit Erfahrungszuwachs kann’s spürbar nach oben gehen – 3.600 € bis 4.200 € sind in der Region alles andere als utopisch, zumindest bei größeren Bauprojekten. Das mag im ersten Blick nüchtern wirken, aber: Man verdient seinen Lohn nicht für Routine, sondern für den Spagat zwischen Büro und Baubude. Respekt gibt’s dabei selten „on top“. Eher dann, wenn es irgendwo klemmt.
Was viele unterschätzen: Weiterbildung ist hier kein nettes Sahnehäubchen, sondern pure Notwendigkeit. Mit jedem Neubauprojekt und jeder Änderung im Baurecht wächst der Druck, am Ball zu bleiben. In Halle, wo viele Bauunternehmen und Verwaltungen auf Digitalisierung setzen (gut, es knirscht öfter, als die Politik zugibt), sind Kenntnisse in modernen Abrechnungsprogrammen längst keine Kür mehr. Und seien wir ehrlich: Wer fit ist in Bau-IT und baurechtlichen Feinheiten, schlägt sich leichter durch das Dickicht der Nachträge und Abweichungen beim Baufortschritt.
Manchmal, mitten in einer x-ten Diskussion um Zementfugen und Normabweichungen, frage ich mich: Warum macht man das? Die Antwort ist persönlich. Für mich ist es das Gefühl, am Ende eines Projekts einen handfesten Beitrag geleistet zu haben – zwischen Papierbergen und Betonstaub. Ganz egal, wie wenig Applaus es dafür gibt. Bauabrechner in Halle bekommen selten Lorbeerkränze – aber sie wissen, wenn sie fehlen, bleiben sogar die schönsten Gebäude unbezahlt. Wie sagt man so schön? Das ist alles, nur kein Spaziergang. Aber für die, die lieber selbst Maß nehmen, als bloß abzuheften und abzunicken, ist das genau der richtige Platz.
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