Hoth Tiefbau GmbH & Co. KG | 38350 Helmstedt
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SMC SteinMart GmbH | 38820 Halberstadt
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Es gibt diese Berufe, da stehen viele von außen oft ein wenig ratlos daneben: Was genau macht eigentlich ein Bauabrechner? Gerade in Braunschweig, wo die Baustellenschilder seit Jahren mit den Kränen um die Wette leuchten, lohnt sich ein genauerer Blick. Denn kaum ein Bereich, so mein Eindruck, bringt Theorie und Praxis so polternd zusammen wie die Bauabrechnung – mit Excel-Tabellen in der Hand und der Patina des Rohbaus in der Luft. Klingt nach trockener Schreibtischarbeit? Von wegen.
Worum es geht? Wer als Bauabrechner arbeitet, dem reicht es eben nicht, nur den Kubikmeter Frischbeton zu berechnen. Es braucht ein Verständnis für Bauprozesse, Vertragswesen, das Lesen von Bauzeichnungen – und genügend Stehvermögen, um zwischen Polier, Bauleiter, Auftraggeber und der eigenen Buchhaltung nicht unterzugehen. Im Alltag ist das weniger Formel, mehr Verhandlung und oft ein Ringkampf mit Papierbergen, die manchmal selbst die alte Oker erreichen könnten (nunja, fast). Und mittendrin: die Aufgabe, Mengen und Leistungen korrekt aufzunehmen, Rechnungen zu prüfen, Nachträge zu plausibilisieren und am Ende für eine wirtschaftlich „wetterfeste“ Abwicklung zu sorgen.
Gerade Braunschweig, sagen viele, ist ein herausforderndes Pflaster für Bauleute aller Couleur. Liegt zum einen am Mix aus Altbausanierungen, Uni-Nähe und neuen Quartiersentwicklungen. Wer in der Region Projekte abrechnet, trifft regelmäßig auf individuell zersplitterte Baustellenstrukturen. Mal geht’s im 50er-Jahre-Bestand ans Eingemachte, mal um einen modernen Gewerbebau auf der grünen Wiese. Heißt: Bauabrechner müssen mit Vielfalt umgehen können, improvisationsfähig sein – und gelegentlich Lösungen finden, für die es im Lehrbuch kein Beispiel gibt. Was viele unterschätzen: Digitalisierung ist zwar auch hier angekommen (Stichwort: mobiles Aufmaß, cloudbasierte Abrechnungs-Tools), doch Papier und Handschrift sind längst nicht passé. Zumindest noch nicht. Und ehrlich – mit so manchem Bauleiter verhandelt es sich zwischen zwei Ortsterminen immer noch besser per Handschlag als per Chat.
Die nüchterne Wahrheit zu den Zahlen: Einstiegsgehälter kreisen in Braunschweig meist um die 2.800 € bis 3.200 €. Bei Erfahrung und höherer Qualifikation – etwa als Bauingenieur oder geprüfter Bauabrechner mit Zusatzkenntnissen – kann es in Richtung 3.600 € bis 4.200 € gehen. Klingt konkret? Ist es auch – allerdings bleibt es selten bei Dienst nach Vorschrift. Überstunden? Sind zumindest in den Hochzeiten keine Seltenheit. Klar, die Region ist geprägt von soliden Mittelständlern und einigen ganz Großen im Bau, der Arbeitsmarkt zeigt sich aktuell ziemlich stabil. Aber auch volatil: Auftragsschwankungen im Bau sind legendär.
Man stellt sich das so vor: Taschenrechner, Stift, Softwarekenntnisse – fertig. Tatsächlich ist der Kern der Sache oft vielschichtiger: Sorgfalt, ein gesunder Realitätssinn (denn Pläne und gelebte Baustellen sind zwei Paar Schuhe) und Konfliktfähigkeit sind gefragt. Ich habe erlebt, wie gerade die Jüngeren, frisch aus der Fachschule, an der manchmal spröden Art mancher Alt-Baustellenakteure wachsen – oder kurz vorm Verzweifeln stehen. Kommunikationsfähigkeit ist unterschätzt. Helfen kann übrigens: ein dickes Fell und die Fähigkeit, auch bei widersprüchlichen Infos noch die Ruhe zu bewahren – zumindest meistens. Oh, und Humor schadet selten.
Wer in Braunschweig Bauabrechnung macht, braucht ein Auge für Details, muss aber das große Ganze nie aus dem Blick verlieren. Weiterbildung? Ja, gibt’s – und lohnt sich. Insbesondere Software, Bauverträge, VOB und Co. (keiner schwimmt da ewig oben auf der Welle). Die Baubranche ist in Bewegung, die Anforderungen wachsen. Plötzlich muss man nicht nur den Stundenzettel lesen, sondern auch das BIM-Modell verstehen. Ob das nun ein Fluch oder ein Segen ist – darüber kann man beim Feierabendbier trefflich diskutieren. Mein Fazit, so subjektiv es auch klingen mag: Bauabrechner zu sein, ist zweifellos herausfordernd. Aber langweilig? Niemals. Irgendwas piept oder wackelt immer. Und am Ende zählt: Wenn die Abrechnung steht und der Bauherr nickt, fühlt sich das besser an als jede digitale Bestätigung.
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