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Barkellner Kassel Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Barkellner in Kassel
Barkellner Jobs und Stellenangebote in Kassel

Barkellner Jobs und Stellenangebote in Kassel

Beruf Barkellner in Kassel

Barkellner in Kassel: Zwischen Handwerk, Haltung und dem Sound der Stadt

Kassel. Eine Stadt, in der das Staatstheater stampft, die Karlsaue rauscht – und abends, hinter den diversen Tresen, das ewige Geplauder beginnt. Man steht als Barkellner dort nicht einfach rum, schüttelt Cocktails und spült Gläser. Nein, die Theke ist Bühne und Schaltzentrale zugleich. Wer hier arbeitet, muss schon etwas mehr können als nur Eiswürfel zählen. Und wer neu einsteigt, fragt sich schnell: Ist das glamourös, hart oder am Ende beides?


Eigentlich ist der Beruf eine uralte Mischung aus Dienstleistung und Handwerk, mit einem Spritzer Kunst. Es geht ums Mixen, Gastgeben, Beraten. In Kassel wird das gern unterschätzt – dabei ist hier durchaus Bewegung drin. Gastro bedeutet nicht nur Bier zapfen im Altstadtlokal oder Longdrinks in der Szene-Bar am Friedrichsplatz. Zwischen Vorstadt-Kneipe, Hotelbar und Szeneladen klafft nämlich eine ganze Welt. Die Gäste sind mal Stammtisch, mal Kunsthochschul-Studierende, dann wieder Geschäftsleute. Jeder bringt sich, seine Erwartungen, seine Eigenheiten mit. Und du als Barkellner? Vermittler, Menschenkenner, Improvisationskünstler. Keiner hat früher über die „emotionale Mehrarbeit“ gesprochen, heute wird sie manchmal sogar bezahlt.


Überhaupt, das liebe Geld. Gehaltssprünge zwischen 2.200 € und 2.800 € sind in Kassel je nach Betrieb nicht unüblich. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen – etwa in Sachen Barista oder Spirituosenkunde – kann’s auch gegen 3.000 € gehen, in Hotellerie und gehobener Gastronomie gelegentlich mehr. Das variiert aber heftig. Trinkgelder sind oft der heimliche Ausgleich, aber rechnen sollte man lieber nicht damit, sondern damit leben, was die Branche hergibt. Kassel liegt, ganz ehrlich, zwischen den Welten: Nicht die glitzernde Großstadt, aber auch weit weg vom provinziellen Einerlei. Die Preise an den Tresen steuern mit, für die Kalkulation der eigenen Finanzen ein ständiger Balanceakt. Doch die Fixkosten in der Stadt – Mieten, Lebenshaltung – schaffen immerhin etwas Spielraum, den sich viele anderswo wünschen würden.


Was viele unterschätzen: Die Anforderungen verändern sich. Es reicht längst nicht, freundlich und flink zu sein. Feingefühl, Produktwissen, Digigespür? Pflichtprogramm. Gerade, wenn „Mixology“ mehr bedeutet als Gin Tonic mit fancy Strohhalm. Kassel ist keine Cocktail-Hochburg, hat aber durchaus eine wachsende Szene: Barista-Workshops, Spirituosenverkostungen, Kinderkrankheiten bei den ersten Hausdrinks aus der „Region“ … Die Kunden erwarten immer öfter persönliche Empfehlung und Gespräch – nicht nur Funktion. Wer wechseln will, kann von solchen Nischen profitieren. Da wächst eine neue Generation Barkellner heran, die ihren Beruf fast als Berufung begreift. Manches wirkt überdreht, zugegeben, aber lieber ein bisschen Ehrgeiz als sattem Dienst-nach-Vorschrift.


Technik schleicht sich sowieso überall ein – digitale Kassen, Apps für Tischbestellungen, Social-Media-Events. Wer damit umgehen kann, ist klar im Vorteil, vor allem in Häusern, die die Zeichen der Zeit erkennen (und nicht erst nach dem dritten Lockdown das WLAN passwortfrei schalten). Und doch entscheidet die Atmosphäre. Kasseler Gäste – ich sag’s mal so – sind im guten Sinne skeptisch. Kein billiger Zaubertrick überzeugt, wenn das Herz nicht dabei ist. Fingerspitzengefühl wird hier oft mehr geschätzt als steifer Perfektionismus. Kein Wunder also, dass viele jüngere Barkellner mit Leidenschaft rangehen und gleichzeitig wissen: Den großen Ruhm gibt es selten, aber die kleinen Triumphe sind es eigentlich, für die man bleibt.


Was bleibt hängen, nach ein paar Jahren am Kasseler Tresen? Viel Abwechslung, ein bisschen Stolz, manchmal müde Arme. Und die Erkenntnis: Barkellner ist kein Job für jedermann, aber definitiv einer für Macher. Wer sich vor Menschen und Geschichten nicht scheut – wer bereit ist, mit der Stadt zu wachsen und auch mal abends noch einen Gang hochschaltet –, der findet hier einen erstaunlich vielseitigen, ehrlichen Beruf. Dazwischen: Gelegenheit zur Weiterentwicklung – etwa im Bereich Sensorik, Barista-Kunst oder sogar Veranstaltungsplanung. Denn: In Kassel ist die Bar keine Sackgasse. Nur eine besonders lebendige Weggabelung.


  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.