Kräutermühlenhof Burg im Spreewald | Burg/Spreewald
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Kräutermühlenhof Burg im Spreewald | Burg/Spreewald
Wer in Dresden hinter die Bar tritt – genauer: in einen der viel zu selten wirklich ehrlichen Läden zwischen Prager Straße, Neustadt und Altmarkt – lernt die Stadt nicht aus dem Prospekt, sondern aus der Nähe kennen. Eine Nähe, von der einem manchmal der Kopf schwirrt: Kunststudenten drängen nach dem Seminarschluss, Geschäftsleute lösen Krawattenknöpfe und Nachteulen balancieren ihren Gin Tonic aufs Parkett. Barkellner? Das klingt immer ein bisschen altväterlich, nach kariertem Hemd und Phrasendrescher. Die Wahrheit: Es ist ein pragmatischer, fordernder, manchmal brutal stressiger, aber selten langweiliger Beruf, der mehr verlangt, als viele glauben.
Einer der größten Irrtümer draußen ist, Barkellner jonglierten seelenruhig Spirituosen, hielten einen Plausch und füllten nach. Wer mal einen Freitagabend in der Dresdner Südvorstadt „abgerissen“ hat – an Tagen, wenn die Zugvögel aus Meißen einfallen oder der Lößnitzdampfer wieder mal halb die Stadt entladen hat – weiß: Hier herrscht ein anderes Tempo. Getränke mixen ist nur die Baseline. Dahinter: Perfektes Zeitmanagement, Kontrolle über Bestände, Reklamationen eloquent abfedern, stressresistent bleiben, und zwar charmant, nicht mürrisch. Zu denken, man müsse „nur Ausschank“ können, ist wie zu glauben, ein Konzert beginnt beim Applaus.
Klar, niemand braucht hier ein Staatsexamen, aber unterschätzen sollte man den Mix aus Servicekompetenz, Getränkekunde und – ja, das sage ich aus Erfahrung – einem gewissen Talent, Menschen zu lesen, besser nicht. Wer Barkellner werden will, ohne etwas für das Handwerk und die Vielfalt an Produkten zu übrig zu haben, wird spätestens beim fünften Mojito des Abends nervös. In Dresden – vielleicht weil die Gäste überdurchschnittlich debattierfreudig, manchmal auch widerspenstig sind – zählt die feine Balance: Drinks zügig, aber nicht achtlos mixen, Smalltalk führen, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Zugegeben: Das ist keine Raketenwissenschaft. Aber eben auch kein Spaziergang zum Elbufer.
Jobmarkt: Klingt immer nach Zahlen, nach Bedarf und Löhnen. Dresden ist nach wie vor eine Barstadt – kein Berlin, aber sehr viel dynamischer, als Außenstehende vermuten. Gerade in der Neustadt drängen neue Konzepte, Cocktails sind wieder mehr als nur süßes Beiwerk zum Zugticket. Wer in den Beruf einsteigt, darf mit einem Einstiegsgehalt um die 2.200 € bis 2.400 € rechnen. Für erfahrene Kräfte sind realistisch 2.600 € bis 2.900 € möglich, bei besten Adressen auch mal die 3.100 € bis 3.300 €. Trinkgelder sind die Variable, über die kaum jemand ehrlich spricht. Mal geschenkt – mal eine Stunde für lau geschuftet, weil das Kleingeld einfach nicht fließt. Dresden ist da unberechenbar, ein bisschen wie das Wetter im April.
Die Dynamik der Dresdner Barszene macht es leicht, sich zu verlieren oder zu spezialisieren. Es gibt mittlerweile mehr Weiterbildungen, als man glaubt: Vom IHK-zertifizierten Barkeeper bis hin zu Kurzworkshops für moderne Mixtechniken oder Allergene. Manche träumen vom eigenen Laden, andere feilen am perfekten Signature-Drink. Aber ehrlich: Die meisten bleiben aus Leidenschaft – und wegen des besonderen Zusammenhalts im Team. Dresden ist eigensinnig, auch hinterm Tresen. Der Spagat zwischen Handwerk und Show, Routine und Improvisation, der gehört hier zum Berufsalltag. Wer das nicht will, geht irgendwann von allein.
Ob für Frischlinge oder Routiniers: Barkellner in Dresden zu sein, ist ein eigenes Biotop. Manchmal herrlich schräg, gelegentlich anstrengend, und nicht selten erfüllender, als viele denken. Routine gibt es eh keine – oder sagen wir: Sie steht jeden Abend ein bisschen anders verkleidet vor der Tür. Wer ehrlich arbeiten will, Empathie nicht als Floskel versteht und mit ein paar Verrücktheiten in Personal und Publikum umgehen kann, wird hier nicht nur seinen Platz finden – sondern vielleicht sogar merken, dass der Tresen alles andere als ein Ort für Durchlaufposten ist.
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Barkellner (m/w/d)
Radisson Blu Park Hotel & Conference Centre Dresden Radebeul | 01067 Dresden
Im Radisson Blu Park Hotel & Conference Centre, Dresden Radebeul bieten wir spannende Karrierechancen als Barkellner (m/w/d) in Vollzeit, Teilzeit oder als Aushilfe. Zu Ihren Aufgaben gehören das Servieren, Abservieren und Zubereiten von Getränken sowie die Organisation eines reibungslosen Arbeitsablaufs. Sie betreuen und beraten aktiv unsere Gäste und unterstützen bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter und der Schulung von Auszubildenden. Durch Ihre Erfahrung in der gehobenen Hotellerie oder Gastronomie bringen Sie Motivation, Offenheit, Dynamik und Geduld mit. Wir bieten Ihnen eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einem gast- und serviceorientierten Team sowie attraktive Benefits wie Parkplatz oder Jobticket, Rabatte in der Hotelgruppe, betriebliche Altersvorsorge und Krankenversicherung, Mitarbeiterevents, Fitnessbereich und Unterstützung bei der Wohnungssuche. Unser Trainingsmanager begleitet Sie in Ihrer persönlichen Entwicklung.