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Autogenschweißer Mönchengladbach Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Autogenschweißer in Mönchengladbach
Autogenschweißer Jobs und Stellenangebote in Mönchengladbach

Autogenschweißer Jobs und Stellenangebote in Mönchengladbach

Beruf Autogenschweißer in Mönchengladbach

Zwischen Funkenflug und Lokalpatriotismus: Das Handwerk der Autogenschweißer in Mönchengladbach

Wer morgens durch eines der Industriegebiete im Westen Mönchengladbachs fährt, begegnet ihnen vielleicht nicht auf den ersten Blick. Aber auf fast jeder größeren Baustelle, in jeder wuchtigen Werkshalle oder am Rande der rheinischen Mittelständler stehen sie bereit: Autogenschweißer, mit Helm im Nacken, Flamme im Blick – und irgendwie zwischen Tradition und pragmatischem Überleben. Klingt ein bisschen pathetisch? Gut möglich. Aber in diesem Berufsfeld liegen die Dinge oft nicht so glatt auf der Hand, wie es Außenstehende vermuten.

Autogenschweißen ist, entgegen jedem Klischee vom reinen „Schlosserdasein“, ein Handwerk, das mehr verlangt als einen kräftigen Griff und eine eiserne Lunge. Sauerstoff und Brenngas – manchmal gleicht die Handhabung dieser Gemische eher einer Kunst als einer bloßen Technik. Hier verpassen kleine Fehler rasch einen Dämpfer, von Sicherheit mal ganz abgesehen. Wer also meint, Schweißen sei ein Job, zu dem es keine Leidenschaft braucht, war vermutlich noch nie nach einer Schicht voller krachender Rohre, rauchender Nahtstellen und entnervender Temperaturwechsel in einer Mönchengladbacher Werkhalle unterwegs. Ich für meinen Teil habe Hochachtung vor der Ruhe, mit der viele Kollegen an die Sache herangehen.

Die lokale Arbeitsmarktlage? Schwierig einzuschätzen, wenn man ehrlich bleibt. Einerseits sitzen in und um Mönchengladbach immer noch einige Metall verarbeitende Mittelständler – in den Gewerbegebieten von Rheydt oder im Industriepark Lürrip pulsiert (zumindest periodisch) erstaunlich viel Nachfrage. Aber die Zeiten stabiler Großaufträge sind längst vorbei. Stattdessen wechseln die Anforderungen beinahe im Jahrestakt: Hier ein kommunaler Neubauprojekt, dort Infrastrukturreparatur – und irgendwo wartet immer doch noch ein Sanierungsfall aus den 1960ern darauf, fachgerecht verschweißt zu werden. Wer als Einsteiger oder wechselbereite Fachkraft nicht bereit ist, flexibel zwischen den Einsatzorten und Auftraggebern zu springen, wird es hier schwer haben. (Manchmal jedoch auch schwer, sich nicht zu verzetteln.)

Das Thema Einkommen? Eine dieser Fragen, die zwischen Flurfunk und Stammtisch längst zur Legende geworden sind. Realistisch betrachtet: Für den Einstieg darf man grob mit 2.600 € bis 2.900 € rechnen – jedenfalls dann, wenn man nach Tarif bezahlt wird und die Ausbildung sitzt. Klingt nach Handwerkerstandard, ist es aber nicht überall. Einige Betriebe, gerade im privaten Bauumfeld, zahlen bis 3.100 € oder vereinzelt mehr, sofern Zusatzqualifikationen wie Rohrleitungs- oder Edelstahlkenntnisse vorhanden sind – Tendenz mit Berufserfahrung eher steigend. Wer darauf pocht, dass Autogenschweißen gefährlich ist und damit Sonderzulagen verdient, hat in MG mal bessere, mal schlechtere Karten. In so mancher Altbaufirma hört man: „Früher gab's Brennzuschlag. Heute gibt’s Vorschriften.“ Ist wohl der Lauf der Zeit.

Was sich hier in letzter Zeit verändert hat? Ohne Übertreibung: Deutlich mehr Augenmaß beim Thema Sicherheit, aber auch das Aufkommen neuer Werkstoffe, zum Beispiel hochfeste Stähle im Brückenbau oder hitzebeständige Leitungen im Chemiepark Krefeld-Uerdingen – beides beeinflusst indirekt den Mönchengladbacher Markt. Und dann ist da die Sache mit den Weiterbildungen: Wer fachlich nicht stehen bleibt, kann hier mit Lehrgängen zu Schweißverfahren, Werkstoffkunde oder Oberflächentechnik – meist angeboten von Innungen und Berufsschulen im Rheinland – nicht nur die eigene Qualifikation, sondern oft auch sein Gehalt aufbessern. Eine Nische, wenn man so will, aber eine, die Fachkräfte anzieht, die mehr suchen als nur „Feuer frei“.

Unterm Strich: Wer als Autogenschweißer in Mönchengladbach Fuß fassen will – egal, ob frisch von der Ausbildung oder als Umsteiger mit Werkzeugkoffer im Gepäck – braucht Ausdauer, einen Schuss Neugier und den Willen, mitzuhalten, wenn der Markt mal wieder sein Gesicht wechselt. Zu behaupten, dass es ein Beruf für Nostalgiker ist, wäre Quatsch. Es ist einer für Tüftler, Pragmatiker und solche, die nicht davor zurückschrecken, mit der Flamme auch mal gegen den Strom zu arbeiten. Und manchmal, wenn ich in einer kühlen Werkstatt stehe und der Schweißrauch tanzt im Licht, glaube ich, dass gerade darin die Würze dieses Berufs liegt.

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  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.