
Autogenschweißer Jobs und Stellenangebote in Krefeld
Beruf Autogenschweißer in Krefeld
Stahl, Funken und Fakt – Alltag und Anspruch als Autogenschweißer in Krefeld
Zwischen Funkenregen und Lärm, da, wo sich der Geruch von Metall mit einer Prise Ruß mischt: Manchmal frage ich mich, was Außenstehende wohl über den Job eines Autogenschweißers denken. So romantisch, wie durch Werbefotos suggeriert? Wohl kaum. In Krefeld, der „Stadt wie Samt und Seide“, rattert auch heute noch mehr Industrie als in so mancher Westentaschenmetropole. Doch erfinden – oder besser: zusammenschweißen – muss man sich in diesem Beruf immer wieder. Vor allem, wenn man erst am Anfang steht oder durch einen Branchenwechsel in völlig neuen Flammen taucht.
Der Autogenschweißer – was macht der eigentlich den ganzen Tag? Im Prinzip geht’s um das uralte Handwerk, Metall durch Hitze verschweißen, meist per Gasschmelzverfahren. Klingt altbacken? Ist es, aber eben auch grundlegend. Wer glaubt, Laserschneiden oder Roboter hätten den Job längst obsolet gemacht, war noch nie in einer frisch renovierten Werkshalle am Rhein. Beim Bau von Stahlkonstruktionen, in Betrieben für Behälter- und Apparatebau oder im Instandhaltungsbereich: Autogenes Schweißen hat hier noch lange keine Staubschicht angesetzt.
Einige Stolpersteine will ich nicht verschweigen. Das physische Handwerk hat seinen Preis – kein Bürojob, Sicherheitsschuhe und Stirnschweiß inklusive. Und in Krefeld? Wer hier arbeitet, weiß: Wo Chemie-, Metall- und Maschinenbaubetriebe ihre Heimat haben, sind Allrounder gefragt, die nicht bei der ersten Schweißnaht einknicken. Trotzdem unterschätzen viele, wie sensibel Fingerspitzengefühl und ein klarer Kopf gefragt sind. Eine falsche Einstellung am Brenner, ein unkonzentrierter Moment, und schon wird aus Präzision Flickwerk. Die Fachkräfte, die das können – korrekt lesen, messen, denken und dann die Flamme zähmen – sind rar. Schön für alle, die einsteigen wollen. Weniger schön, wenn Nachschub fehlt – der Generationenwandel ist auch in Krefeld kein Märchen mehr.
Viele fragen sich, was unterm Strich übrig bleibt. Oder, direkter ausgedrückt: Lohnt sich’s? In Krefeld bewegen sich die Löhne für Autogenschweißer meist zwischen 2.600 € und 3.200 €, manchmal auch ein Zacken drüber, wenn Erfahrung, Zusatzkenntnisse oder Schichtdienst dazu kommen. Ich gebe zu, andere Branchen locken mit höheren Summen. Wer aber Wert legt auf sichtbare Ergebnisse und keine Angst vor ruppigen Bedingungen hat, findet hier einen der letzten Berufe, in denen klassische Handwerkskunst noch am echten Produkt zu sehen ist. Was viele unterschätzen: Hinter der oft rauen Schale steckt ein bedeutendes Stück Sicherheitsrelevanz – sei es bei Rohrleitungsbau, Sanierung von Anlagen oder dem alltäglichen „Heilemachen“ maroder Konstruktionen. Billiges Flickschweißen? Keine Chance, die Prüfungen sind streng, der Standard liegt hoch.
Was sich verändert hat? Über die Jahrzehnte – und, ich wage zu behaupten: gerade in Krefeld – mischen sich zunehmend moderne Werkstoffe und Automatisierung unter den klassischen Stahlbau. Manchmal fühlt man sich fast als Vermittler zwischen Gestern und Morgen. Mit Zusatzqualifikationen, etwa im Bereich WIG- oder MAG-Schweißen, öffnen sich mehr Türen. Weiterbildungsmöglichkeiten? Die gibt es, nicht gerade inflationär, aber solide – zumeist über lokale Bildungsträger oder in enger Zusammenarbeit mit größeren Unternehmen der Region. Wer einmal drin ist, kann sich durchschlagen. Oder besser: durchschweißen.
Trotz aller Veränderungen bleibt eines: Der Bedarf an handfesten Lösungen ist ungebrochen, das Ansehen im Produktionsumfeld solide. Krefeld lebt davon, dass irgendwo immer gebaut und instand gesetzt wird. Manches Mal – und ich weiß, das klingt abgedroschen – ist es bei uns nicht der Glanz, sondern der Rost, der Arbeit schafft. Wer also bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen und ein Stück Industrie am Laufen zu halten, findet als Autogenschweißer in Krefeld nicht nur eine Nische, sondern eine Berufswelt, die auch heute noch mehr kann als bloß Funken sprühen.