INTUB GmbH | 67346 Speyer
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Trio Personalmanagement Bretten GmbH - Heilbronn | 74912 Kirchardt
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Neulich, als ich spätabends durch ein Industriegebiet in Karlsruhe radelte, fiel mir das rhythmische Leuchten aus einer Werkhalle auf. Schweißarbeiten mitten in der Woche, ganz ohne Aufsehen, aber mit einer Selbstverständlichkeit, die in unserer Stadt fast schon Tradition hat. Der Beruf des Autogenschweißers – oder auf gut Deutsch: jener Leute, die mit Feuer und Flamme Bauteile verbinden – mag zwar nicht mehr den alten Ruhm vergangener Jahrzehnte haben. Aber wer genauer hinsieht, merkt: Die Nachfrage ist geblieben, nur die Bedingungen haben sich verändert. Das merken gerade die, die jetzt einsteigen oder von einem anderen technischen Beruf umschwenken möchten.
Vergessen Sie das Bild vom schweigenden Einzelkämpfer am Werkstück, der stundenlang blindlings Metall verschmilzt. Moderne Autogenschweißer brauchen viel mehr als eine ruhige Hand. Klar: Das klassische Schweißen – Metall erhitzen, mit Zusatzwerkstoff verschmelzen, abkühlen lassen – ist geblieben. Doch heute kommen dazu Materialkunde, Arbeitsanweisungen auf dem Tablet und, je nach Betrieb, die Feinheiten von Edelstahl bis Aluminium. Wer in einer der vielen Karlsruher Maschinenbau-, Anlagenbau- oder Instandsetzungsfirmen arbeitet, merkt schnell: Stumpfe Routine ist selten. Kleine Serien, Prototypen, knifflige Reparaturen – das Tagesgeschäft ist abwechslungsreich, manchmal herausfordernd, gelegentlich auch schlicht eine Geduldsprobe.
Viele unterschätzen, wie speziell der Karlsruher Markt ist. Einerseits sitzt hier ein ganzer Strauß von Mittelständlern, die international arbeiten und auf Spezialisten angewiesen sind. Andererseits trifft der Fachkräftemangel auch das traditionelle Schweißerhandwerk – wenn auch mit regionalen Eigenheiten. Im Falle von Autogenschweißern geht es weniger um Massenproduktion, mehr um handwerkliche Präzision und kurzfristige Flexibilität. Das macht den Job attraktiv, aber auch fordernd; wer ständig stur nach Schema F arbeiten will, könnte sich schwertun.
Manchmal fragt man sich: Warum landen so viele Quereinsteiger in den Werkhallen der Region? Es liegt wohl daran, dass die klassische Ausbildung als Schweißer zwar eine solide Basis ist, aber nicht das letzte Wort hat. In Karlsruhe zählt, was man kann – und was man bereit ist dazuzulernen. Schweißprüfungen werden regelmäßig abgenommen, gerade wenn Aufträge aus sensiblen Branchen (zum Beispiel der Energieversorgung oder dem Fahrzeugbau) kommen. Weiterbildung? Eigentlich Pflicht, selbst wenn die Zettelwirtschaft manchmal nervt. Wer meint, mit den Kenntnissen von gestern zu glänzen, wird schnell eines Besseren belehrt.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Das Gehalt. Für Einsteiger liegt es meist bei rund 2.700 € bis 2.900 €. Wer einige Jahre dabei ist, Spezialkenntnisse oder Zertifikate mitbringt, kann deutlich mehr erwarten – 3.200 € bis 3.600 € sind in spezialisierten Betrieben möglich. Aber keiner sollte glauben, das falle einem in den Schoß – Leistungsbereitschaft, Flexibilität und der ständige Griff nach neuen Schweißscheinen zahlen sich am Ende aus.
Autogenschweißer in Karlsruhe zu sein, ist kein Wohlfühljob auf dem Präsentierteller. Wer aber mit Hitzeschutz, Verstand und einer Portion Pragmatismus antritt, muss sich um seine Zukunft kaum Sorgen machen. Klar, die Arbeitszeiten sind nicht immer planbar, das Bücken und das Schwitzen gehören dazu. Aber: Wer am Ende einer Schicht sieht, was er geschaffen hat – und vielleicht sogar ein wenig Stolz empfindet, wenn der nächste ICE-Werkstattwagen oder die neue Pumpstation in der Region mit eigener Handarbeit funktioniert – der weiß, warum sich der Aufwand lohnt. Ganz ehrlich: Es gibt deutlich schlechtere Rollen, die man in dieser Stadt einnehmen könnte.
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