Ausbildung Ausbildungsberater in Mönchengladbach
Beruf Ausbildungsberater in Mönchengladbach
Zwischen industrielleu Erbe und digitalem Aufbruch: Die Realität als Ausbildungsberater in Mönchengladbach
Berufseinsteiger, die in Mönchengladbach als Ausbildungsberater ihre Spuren hinterlassen wollen – und damit meine ich vor allem jene, die noch an der Schwelle zwischen Theorie und Praxis balancieren, oder jene, die sich womöglich als erfahrene Fachkraft mit Sehnsucht nach Sinn neu erfinden möchten – landen in einem Feld, das mehr verlangt als das berühmte Händchen für junge Menschen und die Lust auf PowerPoint. Nein, der Job, zumindest sofern ich ihn vor Ort beobachte, ist etwas raubeiniger und zugleich bedeutender als sein Ruf.
Worum es wirklich geht: Vermitteln, navigieren, manchmal schlichtweg retten
Das Bild des Ausbildungsberaters als bloßer Verwaltungsangestellter hält sich hartnäckig. Falsch. Wer den Alltag kennt – oder besser: ihn durchlebt –, weiß, es ist eher eine Mischung aus Krisenmanager, Motivator, Schnittstellenjongleur. Die Aufgaben reichen von der individuellen Beratung von Jugendlichen und Betrieben über die Implementierung neuer gesetzlicher Vorgaben bis zu den endlosen Momenten im Gespräch, in denen es nicht selten am Zeitgeist zu ruckeln beginnt: Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In Mönchengladbach, das als Industriestandort einmal goldene Zeiten gesehen hat, jetzt aber auf die Transformation in den Bereichen Logistik, Technik und Dienstleistungen setzt, ist diese Brückenfunktion des Ausbildungsberaters spürbar vielschichtig. Gerade hier, wo mittelständische Unternehmen nach wie vor prägen, fehlt es selten an Herausforderungen, aber manchmal eben auch an Nachwuchs, der tatsächlich will – oder darf man es noch so sagen? – kann.
Fachkräftebedarf, Digitalisierung und ganz profan: Papierberge
Was viele unterschätzen: Die Digitalisierung verlangt von Ausbildungsberatern inzwischen, dass sie selbst up-to-date bleiben, zugleich aber auch Anker für jene Azubis und Kleinbetriebe sind, deren digitale Fitness zu wünschen übriglässt. Ein Spagat, der Nerven kostet und gelegentlich fast absurd wirkt. Gleichzeitig schwappt jede politische oder wirtschaftliche Initiative – Stichwort „Fachkräfteoffensive“ – als Aufgabe auf den eigenen Tisch. Wer erwartet, nur nach Drehbuch zu arbeiten, wird in Mönchengladbach irritiert feststellen: Die Wirklichkeit liebt Improvisationen. Zudem bleibt – bei aller „Cloud-Transformation“ – der berüchtigte Papierberg. Böse Zungen behaupten, das perfekte Ausbildungsberater-Büro erkenne man an der Mischung aus Flipchart, Laptop und Aktenlawine.
Gehalt und Realität: Zwischen Anspruch und Arbeitsalltag
Und das Gehalt? Nur die halbe Wahrheit, würde ich sagen. Für Einsteiger sind durchaus 2.800 € bis 3.100 € üblich, bei mehrjähriger Erfahrung bewegen sich die Werte eher zwischen 3.200 € und 3.800 €. Krawattenpflicht gibt’s selten, aber Verantwortung satt – und immer öfter die berühmte „dehnungselastische“ Arbeitszeit. Die Anforderungen steigen, ohne dass sich das monetär immer 1:1 spiegelt. Wobei, und das gebe ich offen zu, der eigentliche Lohn oft in den kleinen Momenten steckt: Ein junger Mensch, der doch noch seine Lehre durchzieht – und ein Betrieb, der den Unterschied merkt. Ob das den einen oder anderen Wechselwilligen überzeugt? Kommt aufs Temperament an. Vielleicht auch darauf, wieviel Idealismus noch in der Brust brennt.
Mönchengladbach im Wandel – und Ausbildungsberater mittendrin
Was bleibt – jenseits des unvermeidlichen Büroflurs: Wer hier einsteigen will, entdeckt einen Beruf, der zwischen gesellschaftlichem Wandel, Wirtschaftssorgen und technologischem Hype balanciert. Die Stadt selbst, immer noch geprägt vom Schatten großer Werke, aber heute flexibler und bunter, verlangt Vermittler. Keine allwissenden Pädagogen, sondern Menschen, die bereit sind, in den Grauzonen zu handeln. Ich würde sagen: Hier ist Platz für Eigenarten, für Eigensinn – und für die Lust, zwischen Papierbergen und Hoffnungsschimmern den Unterschied zu machen.