Ausbildung Ausbildungsberater in Freiburg im Breisgau
Beruf Ausbildungsberater in Freiburg im Breisgau
Zwischen Papierstapel und Lebenswelt: Ausbildungsberater in Freiburg – ein Berufsfeld mit Eigensinn
Wer sich in Freiburg als Ausbildungsberaterin oder Ausbildungsberater verdingt (ja, exakt: verdingt – nicht nur berät), ist selten bloßes Bindeglied zwischen Schreibtisch und Lehrwerkbank. Man ist Mentalitätsvermittler, Übersetzer zwischen Generationen, gelegentlich Seelsorger wider Willen. Das mag altklug klingen, aber nach einigen Monaten – und ich spreche aus Erfahrung – merkt man: Schema F gibt’s nicht. Nicht beim Azubi, nicht beim Betrieb. Erst recht nicht im Süden, wo der Mittelstand häufig Familienangelegenheit ist und manche Betriebe seit vier Generationen abwechselnd denselben Vornamen vergeben.
Im Kern, das dürfte vielen klar sein, geht es darum, Ausbildungsverhältnisse zu begleiten, zu kontrollieren, manchmal auch zu retten. Die Schnittstelle ist alles: Hier Betriebsleiter, die ihren Nachwuchs als Produktionsfaktor mit Herz sehen; da Jugendliche, die zwischen TikTok und Tariflohn noch nicht entschieden haben, was „Berufung“ eigentlich bedeutet. Dazwischen: Wir. Manchmal Vermittler, oft Schlichter, nie bloß Aktenpfleger. Es gibt Tage, an denen kommt man nicht aus dem Quatschen – und Nächte, in denen man leise flucht, weil der Deckel auf den Paragrafen nicht passt. Das ist kein Vorwurf an die Ordnung. Nur eine Feststellung: Verordnungen haben in Freiburg ihren eigenen Charakter. Überregional einheitlich, vor Ort trotzdem voller Überraschungen. Was viele unterschätzen: Schon kleine regionale Eigenheiten – Stichwort Handwerkskammer Südlicher Oberrhein, Tradition versus Moderne – schlagen auf den Beratungsalltag durch.
Und der Alltag ist selten langweilig, aber – seien wir ehrlich – zuweilen anstrengend. Das mag mancher als „Abenteuer“ verkaufen, am Ende hat es aber viel mit Ausdauer und Erwartungsmanagement zu tun. Gerade in Freiburg. Die Wirtschaft boomt mit Technologie-Startups und nachhaltigen Handwerksbetrieben, die Bildungslandschaft wechselt zwischen digitaler Übersteuerung und klassischer Berufsschule. Ausbildungsberaterinnen und -berater, das muss man wollen, hangeln sich durch diesen Spagat. Mal sortiert man Konflikte zwischen Azubi und Ausbilder, mal fördert man digitale Projekte, die im Schwarzwald ultramodern wirken – aber in der Freiburger Innenstadt schon wieder alter Hut sind. Wie oft habe ich mir gedacht: Wer glaubt, das gehe alles von allein – der hat vermutlich noch nie einen Betrieb gesehen, bei dem Azubis und Ausbildungsrahmenplan nahezu auf unterschiedlichen Planeten wohnen.
Was die Zahlen angeht – und ja, auch das interessiert die meisten: Das Gehalt ist kein Geheimnis, aber auch kein Grund für Jubelstürme. Realistisch bewegen sich Einstiegsgehälter zwischen 2.800 € und 3.200 € – je nach Trägereinrichtung, Erfahrung und dem üblichen regionalen Gezerre zwischen öffentlichen und privaten Trägern. Mit zunehmender Verantwortung werden auch 3.300 € bis 3.600 € genannt, aber: Wer das schnelle Geld sucht, sollte einen anderen Beruf ins Auge fassen. Echte Anerkennung speist sich hier nicht aus Schecks, sondern aus Aha-Erlebnissen. Wenn ein vorher strauchender Azubi plötzlich auftaut und seinen Abschluss schafft, dann weiß man, wofür man sich bisweilen den Mund fusselig geredet hat.
Interessant ist der Blick auf die Entwicklung in den letzten Jahren. Digitalisierung, Migration, Nachwuchsprobleme – die Themen stapeln sich. In Freiburg wird das, so mein Eindruck, oft als Chance begriffen. Die Beratung rückt näher an Lebensrealitäten: flexible Beratungstermine, Sprachkompetenz, Methodenmix – nichts davon ist exotisch, vieles ist schlicht notwendig. Wer einsteigt, spürt schnell: In traditionellen Betrieben und progressiven Startups prallen Welten aufeinander, und zwar nicht nur beim Vesperbrot. Daraus ergibt sich: Wer Lust auf Routine hat, sucht hier vergebens. Aber wer Dynamik, Kontakt und gesellschaftlichen Mehrwert will – bitteschön, der Beruf hält mehr Tiefe als so manches akademische Schreibtischabenteuer bereit.
Abschließend? Nein, so einfach ist das nicht. Eher verstreut man ein paar Wahrheiten auf dem Kopfkissen: Ausbildungsberaterinnen und -berater in Freiburg sind keine Alleskönner. Aber sie sind Möglichmacher, Wegöffner, manchmal Unsichtbare. Für Berufseinsteigerinnen, für Wechselwillige – und alle, die nach Bedeutung suchen, ist das nicht immer leicht, aber ausgesprochen lebendig. Und seien wir ehrlich: Wer will schon den ganzen Tag nur Dienst nach Vorschrift – bei Breisgauer Nieselregen ist es eh zu schade, um sich hinter Paragrafen zu verstecken.