LoQu Optical Group GmbH | Hattersheim am Main
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Es gibt sie noch, die Berufe, bei denen man mit Lupe und Fingerspitzengefühl an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Technik und Menschen agiert. Wer in Wiesbaden als Augenoptikerin oder -optiker in der Werkstatt landet – und das gilt insbesondere für Einsteigerinnen, Routiniers mit Sehnsucht nach frischem Wind und Neugierige aus anderen Branchen – merkt relativ schnell: Hier zählt nicht nur der berühmte feine Schliff, sondern auch die Fähigkeit, mit täglichen Überraschungen umzugehen. Und die haben es durchaus in sich.
Die Werkstatt? Für manche nur das stille Hinterzimmer hinter den modischen Fassaden. Für die, die dort wirklich arbeiten, oft der wahre Motor des Betriebs. In Wiesbaden – einer Stadt mit erkennbar anspruchsvoller Klientel – trifft man auf Kundschaften, die mal schnell eine Justierung wollen, mal einen Exotenrahmen, der längst nicht mehr im Katalog steht. Hier werden Gläser nicht bloß geschliffen und in Fassung gedrückt, sondern präzise nach individuellen Sehbedürfnissen bearbeitet. Es geht um Millimeter, manchmal sogar um Zehntel. Die Aufgabe? Zusammenspiel von Messtechnik, Handarbeit und überraschend viel Köpfchen. Und klar: Manchmal geht auch mal was schief – ein Glas springt, die Maschine hängt, der Lieferant schickt die falsche Beschichtung. Alltag eben, kein Drama, eher Teil der Berufung.
Was viele unterschätzen: Selbst die Werkstatt ist längst kein Reich der analogen Beschaulichkeit mehr. Digitale Messsysteme, computergesteuerte Schleifautomaten und Datenabgleich in Echtzeit gehören in vielen Betrieben schon zur Tagesordnung. In Wiesbaden – nicht gerade Kleinstadt mit Biedermeier-Charme, sondern spa-geprägtes Oberzentrum – ziehen selbst Manufakturbetriebe mit, die am Stolz festhalten, aber längst Scanner und Kombitongeräte einsetzen. Für Berufseinsteiger mag das anfangs ungewohnt sein: Zwischen Kalibrierlehre, iPad und Microfasertuch springt man ebenso flink wie zwischen deutsch, englisch und, ja, gelegentlich auch mal Französisch für jene besonderen internationalen Stammkunden. Alles eine Frage der Übung. Wer Technik nicht komplett verabscheut, findet hier ein Arbeitsfeld, das sich Jahr für Jahr neu erfindet.
So, nun mal ehrlich: Wer fragt sich nicht spätestens am Monatsanfang – was bleibt hängen? Klar, in der Werkstatt ist die Bandbreite bekanntlich groß. In Wiesbaden, wo die Lebenshaltung moderat bis kräftig anzieht, liegt das Einstiegsgehalt meist bei 2.200 € bis 2.700 €. Wer Erfahrung mitbringt, kann auf 2.800 € bis 3.300 € hoffen; Meisterinnen und Profis, die wirklich alles können – von Glasbearbeitung bis Fassungsmodifikation an Luxusrahmen – starten oft bei 3.400 € und landen nicht selten bei 3.700 €, teils auch drüber. Das ist solide, aber kein Goldrausch. Entscheidend: Zusatzqualifikationen, etwa in Refraktionstechnik oder Werkstoffbearbeitung, zahlen sich eigentlich immer aus – ob auf der Gehaltsabrechnung oder beim nächsten Karriereschritt.
Wiesbaden ist nicht Frankfurt, keine Frage – aber zugleich auch kein Dornröschenschloss. Die Nachfrage nach individuellen Lösungen steigt: Immer mehr kleine Optikerläden behaupten sich erstaunlich robust gegen Kettenkonkurrenz und Billigimporte, oft mit Werkstatt in Reichweite der Kundschaft (man weiß ja nie, was als Nächstes auseinanderfällt …). Das bringt Chancen, aber auch Herausforderungen: Wer marktnah arbeitet und parallel Weiterbildungsmöglichkeiten nutzt – sei es 3D-Scanner, Schleifrobotik oder gar die Erkundung von Nachhaltigkeitsthemen (Stichwort Recycling von alten Brillen) – wird in den kommenden Jahren kaum Mühe haben, dranzubleiben. Oder, anders gesagt: Wer klassisches Handwerk nicht mit Innovation verwechselt, sondern beides verknüpft, wird heute mehr denn je gebraucht.
Ist das alles eitel Sonnenschein? Eher nicht. Aber: Die Augenoptiker-Werkstatt in Wiesbaden ist ein Feld für alle, die Routine und Risiko, Fingergeschick und digitales Verständnis unter einen Hut bringen. Man ist Nahversorger und Problemlöser, Detailfex und Allrounder in einem. Die besten im Beruf? Wohl jene, die am Ende des Tages den Staub von der Brille wischen und dennoch Lust auf den nächsten Sonderfall haben. Sicher, manchmal hätte ich auch gern nur geschaut statt geschmirgelt. Aber das Ergebnis – ein zufriedener Kunde, der wirklich wieder klar sieht – entschädigt für fast alles. Oder reicht zumindest fürs nächste Feierabendbier.
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