LKQ PV Automotive | 28195 Bremen
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
LKQ PV Automotive | 26122 Oldenburg
LKQ PV Automotive | 28195 Bremen
LKQ PV Automotive | 26122 Oldenburg
Die Straße rauscht. Bremen, das ist weder monochrom noch still – auch nicht in den Werkstätten der Augenoptiker:innen. Wer meint, zwischen Brillenfassung und Schleifstaub gebe es nur Handwerk nach Lehrbuch, liegt schief im Sattel. Die Werkstatt ist kein Rückzugsort für Schraubenfetischisten, sondern ein ziemlich lebendiges Biotop. Manchmal chaotisch, immer technisch – und ehrlich gesagt: anspruchsvoller, als viele von außen ahnen. Jeden Tag steht da zwischen Poliermaschine und Messingschlüsseln so ein Gefühl: Das ist schon ein bisschen mehr als bloß Gläser einsetzen.
Man könnte meinen, es gehe in den Augenoptikerwerkstätten nur um Millimeter. Klar, darauf kommt es an. Aber es sind die Zwischentöne, die den Beruf ausmachen: Schwatz mit dem Kollegen, Ärger, wenn das CNC-Schleifgerät klemmt. Und dieses ständige Ringen um Präzision, mit einer Prise Zeitdruck – denn kein Kunde in Bremen wartet gern. Die Werkstatt lebt von Pragmatismus. Wer seine Ruhe will, kauft sich am besten ein Aquarium. Wer Bock auf Tüftelei, Tempo, Schmutz unter den Fingernägeln und gelegentlich ein Brillengestell, das eigenwillig auf Biegen und Brechen besteht, der ist hier goldrichtig.
Frisch in der Werkstatt – und jetzt? Mal ehrlich: Vieles lernt man nicht in der Berufsschule, sondern beim dritten verbogenen Nasensteg und am Montagnachmittag, wenn plötzlich sechs Fassungen vor einem liegen. In Bremen bewegen sich die Einstiegsgehälter meist zwischen 2.200 € und 2.600 €, sagen die meisten, die schon länger dabei sind. Wer ein paar Jahre schuftet, handwerklich fit ist oder mit digitalen Geräten nicht auf Kriegsfuß steht, schaut realistisch auf 2.700 € bis 3.000 €. Viel ist das nicht, gemessen am Aufwand. Doch da ist diese seltsame Mischung: Manchmal Stolz, denn Handwerk mit Sinn gibt’s nicht überall. Und dann Tage, an denen man denkt: Wirklich dafür drei Jahre gelernt? Alles Routine?
Was viele von außen unterschätzen: Die Werkstätten in Bremen stehen zwischen Tradition und Fortschritt. Die Digitalisierung kriecht langsam, aber sicher in den Alltag: Lasergesteuerte Messsysteme, digitale Anpassungstools – vieles, was vor zehn Jahren wie Science-Fiction klang, ist jetzt Alltag. Aber: Der Schraubendreher bleibt. Selbst in der bremer Spezialmanufaktur werden Einzelfassungen noch per Hand gefeilt. Und irgendwie ist das das Herz der Sache: Nicht alles automatisieren, sondern weiter wissen, wie echtes Brillenhandwerk riecht – nach Metall, Schleifstaub, ein bisschen Öl.
Die Kundschaft in Bremen: vielfältig. Da kommt die Dame aus Schwachhausen mit der Maßanfertigung. Dann der Student vom Viertel, der alles bio will – auch bei der Brille. Manchmal schimpft man, oft lacht man – und selten kann man es allen recht machen. Aber gerade darin liegt der Reiz: Augenoptiker:innen in der Werkstatt sind stille Möglichmacher. Sie lösen Probleme, bevor der Kunde merkt, dass eines da war. Und: Die Nachfrage nach individuellen Anpassungen steigt, nicht zuletzt durch den lokalen Zeitgeist. Nachhaltigkeit, Recycling, Handarbeit – lauter Themen, die das Tagesgeschäft verändern. Wer darauf keine Lust hat, für den wird’s eng. Aber für die, die neugierig bleiben, steckt darin eine echte Chance.
Was bleibt? Ein Berufsfeld, das viel Handwerk und ein bisschen Ingenieurskunst mit dem Alltag der Leute verknüpft. Wer in der Werkstatt steht, weiß: Kein Tag ist gleich, machmal klappt nichts, manchmal alles. Bremen verlangt Pragmatismus, Offenheit für Neues und eine gewisse Dickfelligkeit – die Kunden sind kritisch, die Chefs oft auch. Aber: Wer am Abend auf die Werkbank schaut und ein wirklich gelungenes Unikat sieht, weiß, warum er das macht. Und ja, die Sache mit den schmutzigen Fingernägeln – die bleibt. Aber die Hände wissen, was sie tun.
Das könnte Sie auch interessieren