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Würde man einen Beruf suchen, der Präzision, Handwerk und ein klitzekleines bisschen tägliches Drama miteinander vereint, dann landet man recht bald beim Augenoptiker – genauer: beim Verkauf. Hamm? Nun gut, das ist gewiss nicht Berlin, aber ein Ort, an dem sich überraschend oft zeigt, dass die alltäglichen Zwischentöne mindestens genauso wichtig sind wie die Brillengläser selbst.
Der Laden ist selten leer. Wer hier einsteigt, landet meist direkt zwischen Modellauswahl, Sehtest und dem, was man – je nach Laune und Menschenbild – als „Kundenklaviatur“ bezeichnen könnte. Hört sich trocken an? Keineswegs. Es geht um Beratung, ums Gespür: Manche Menschen kommen mit klarer Vorstellung („mein Gestell, nur in Rot“), andere suchen ratlos nach dem berühmten Aha-Moment vor dem Spiegel. Wer sich im Verkauf behaupten will, braucht mehr als nur das technische Grundgerüst – auch wenn das Handwerk nicht zu unterschätzen ist. Ob Zentrierung, Anpassung, kleine Reparaturen: Ohne Fingerspitzengefühl (im wortwörtlichen wie übertragenen Sinn) wird’s schwierig.
Genau dieses Wechselspiel – das machte für mich immer den Reiz aus. Vielleicht bin ich da ein bisschen nostalgisch: Augenoptik im Verkauf, das hat was Bodenständiges, Handfestes, trotz aller Digitalisierung. Natürlich, auch in Hamm ziehen inzwischen digitale Abmessgeräte in die Geschäfte ein. Die Software berechnet, die Kamera analysiert, aber am Ende ringt man immer noch – im besten Fall mit sich selbst, oftmals aber mit der Frage: „Welche Fassung passt wirklich?“. Technisch hält der Beruf also Schritt, aber wird nicht von Algorithmen verschluckt. Das ist keine Selbstverständlichkeit – und vermutlich einer der Gründe, warum auch viele, die von anderswo ins mittlere Ruhrgebiet wechseln, an diesem Mix aus Handwerk und Kundenkontakt Gefallen finden.
Geld. Ja, ein leidiges Kapitel, aber auch das gehört ehrlich auf den Tisch. Die Einstiegsgehälter sind in Hamm, sagen wir, solide – weder Grund zur Euphorie noch Anlass zur Schnappatmung: Wer neu einsteigt, bewegt sich oft im Bereich um die 2.300 € bis 2.600 €; wer sich spezialisiert, etwa auf komplexe Refraktionsleistungen oder Kontaktlinsenanpassung, kann mit Erfahrung Richtung 2.800 € bis 3.200 € schauen. Große Sprünge gibt’s im Verkauf selten; Tarifbindung ist nicht in jedem Haus ein Fremdwort, aber auch kein Garant. Der Arbeitsmarkt? Im Großen und Ganzen stabil. Hamm lebt – optisch betrachtet – vom Mittelstand und dem, was ich mal vorsichtig als „regionaler Kundenstamm“ bezeichnen würde: Stammkundschaft, Laufkundschaft, selten Glamour – aber auch selten Durststrecke. Was viele unterschätzen: Gerade in Zeiten von Onlinehandel gewinnt der Verkauf vor Ort wieder an Gewicht. Die „echte Beratung“ kann eben kein Chatbot leisten.
Was ist mit Weiterbildung? Mal ehrlich: Wer stehen bleibt, fällt zurück. Die regionale Optikerlandschaft ist zwar nicht für extremste Spezialisierung bekannt, aber gerade in Hamm ist Raum für individuelle Fortbildung – Refraktion, Kontaktlinsen, Low Vision, vielleicht mal ein Seminar zu biometrischen Messverfahren? Wer Ambitionen zeigt, findet Türen, die aufgehen. Wirklich wichtig: Der Wille, am Ball zu bleiben, weil die technischen Entwicklungen – Sehanalyse, Glasdesign, sogar digitale Bestellungen – nicht negiert werden können.
Und ja: Manchmal, an verregneten Herbsttagen, wenn das Licht in der Innenstadt schräg durchs Schaufenster fällt, kommt einer herein, der will nicht nur sehen, der will verstanden werden. Genau das macht für viele im Verkauf den Unterschied: Es geht nicht allein um Dioptrien. Es geht um Alltagsgeschichten, kleine Eitelkeiten, manchmal auch um Trost. Wer das nicht aushält, wird hier nicht glücklich – wer’s mag, findet mitten im westfälischen Alltag eine Sonderrolle, in der Handwerk auf Menschenkenntnis trifft. Hamm, Augenoptik, Verkauf: keine Raketenwissenschaft, kein Spaziergang – aber eine Profession, die mehr Substanz hat als manche glauben. Vielleicht begegnet einem das wahre Leben manchmal eben doch am Brillenglas.
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