Atemtherapeut Jobs und Stellenangebote in Potsdam
Beruf Atemtherapeut in Potsdam
Atemtherapeut in Potsdam: Zwischen Erfüllung und fachlicher Präzision – Eindrücke aus dem Alltag
Hand aufs Herz – wer denkt morgens auf dem Weg durch Potsdam an Atem? Nicht an den eigenen, sondern an den anderer Leute, für die die nächste freie Lunge keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Kampf ist. Wer hier als Atemtherapeut arbeitet – oder lieber noch: arbeiten will –, landet zwischen Fachwissen, Fingerspitzengefühl und dem, was man Patience nennt. Mir war das – ehrlich gesagt – vor dem Start nicht klar: Kaum ein Tag, an dem nicht irgendein selbstbewusst arroganter „Schnellatmer“ die Atemmuskulatur des Berufs übersieht. Kein Wunder, denn dieser Job ist ja weder spektakulär im Boulevard, noch kommt er jemals als Titelstory in den regionalen News. Und doch fragen sich viele: Wozu braucht es in einer Stadt wie Potsdam, wo die Luft scheinbar so sauber rieselt, überhaupt Spezialisten für Atmung?
Was viele unterschätzen: Potsdam altert, der Anteil älterer Mitbürger steigt – und mit ihm der Bedarf an professioneller Atemtherapie. Chronische Lungenerkrankungen, Post-COVID-Folgen, Long COVID, aber auch das klassische Asthma haben hier fast schon eine eigene Tagesordnung. In den Reha-Zentren zwischen Babelsberg und Neu Fahrland ist das Gedränge regelmäßig groß – und die Wartelisten länger als einem lieb ist. Spannend ist, dass die Einsatzfelder sehr unterschiedlich ausfallen: Mal steht man im stationären Bereich der größeren Kliniken, mal hockt man mit Patientinnen in fast schon privat wirkender Nachsorge. Diese Mischung aus Hightech-Medizin (man glaubt gar nicht, was es inzwischen an biofeedback-gesteuerten Atemtrainern gibt!) und klassischer Handarbeit macht die Sache, naja, sagen wir herausfordernd. Einfach wird einem da nichts geschenkt.
Manchmal merkt man, wie wenig sich das Berufsbild in der Öffentlichkeit verankert hat. Selbst in Gesprächen mit Kollegen aus der Physiotherapie kommt nicht selten ein fragendes Stirnrunzeln, wenn das Thema Atemtherapie aufploppt. „Das bisschen Luft holen?“ – so als ob das nicht Herz, Hirn und Heizung unserer Biologie ist! Tatsächlich ist der Arbeitsalltag gespickt von organisatorischen Umwegen und medizinischen Detailfragen: Atemmuster analysieren, individuelle Trainingspläne bauen, Angehörige motivieren. Wer da ohne Freude an Kommunikation kommt, geht bald unter. Und brennt irgendwann aus – das sei all denen gesagt, die einen schnellen Ausstieg suchen, weil das Einstiegsgehalt von etwa 2.800 € zwar solide, aber nicht sensationell ist. Steigt man fachlich tiefer ein, zieht sich das Gehalt mit entsprechender Qualifikation langsam in Richtung von 3.200 € bis 3.600 €. So jedenfalls mein Gefühl aus dem Austausch mit Kollegen in der Stadt – Ausreißer nach oben bleiben selten.
Wer sich fragt, wo man in Potsdam überhaupt landen kann: Die Auswahl reicht von renommierten Rehakliniken bis zu kleinen spezialisierten Praxen – wobei Letztere meist einen etwas anderen, persönlicheren Ansatz pflegen. Manche Kollegen schwärmen von der Zusammenarbeit mit neurologischen Stationen; andere wiederum lieben die Mischung mit palliativmedizinischen Teams. Sicher ist: Wer auf „immer nur das Gleiche“ steht, ist hier fehl am Platz. Besonders für Quereinsteiger aus Pflege oder Physio ergibt sich ein riesig breites Feld – vorausgesetzt, man ist lernbereit. Die Kompetenzanforderungen wachsen übrigens stetig: Moderne Lungenfunktionsdiagnostik, Atemtechnik nach neuesten Leitlinien und – was nach Pandemie-Dauerschleife klingt, aber eben Alltag bleibt – die Begleitung von Menschen mit langwierigen Corona-Folgen.
Und sonst? Nun, die Herausforderungen liegen nicht nur im Fachlichen. Bürokratie nervt. Manchmal, wenn wieder ein neuer Abrechnungstrick verhandelt wird oder sich niemand um die Fortbildungskurse in der Region kümmert, hat man das Gefühl, alles will einen Prüfstein aus einem machen. Doch, so ehrlich muss ich sein: Wer täglich erlebt, wie jemand nach Wochen wieder selbst atmet – ohne Maske, ohne röchelnde Anstrengung –, den lässt all das Kleinklein im System auch weiterziehen. Es gibt Berufe, in denen ein Satz wie „Heute war gute Luft“ mehr Bedeutung hat, als der Kontostand Ende des Monats. Atemtherapeut in Potsdam – für Anfänger, Umsteiger und alle Neugierigen: Das ist tiefer als die Lunge und viel leiser als das Ärzteblatt. Und ja, manchmal nervt die unterschwellige Unsichtbarkeit. Aber im Ernst: Wer Sucht nach Sinn hat und einen Ort für beharrliche Praxis, wird hier nicht enttäuscht – vielleicht sogar überrascht. Ich jedenfalls würde den Schritt nochmal gehen. Kein Spaziergang. Aber weit mehr als Routine. Und am Ende atmet man selbst freier – zumindest, wenn die Zeiterfassung nicht wieder spinnt.