Toll 24 Intensivpflege GmbH | Horb am Neckar
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Wenn ich einen Tag als Atemtherapeut in Freiburg beschreiben müsste, würde ich – Achtung, das klingt kitschig – „zwischen Labor und Lebensfreude pendeln“ sagen. Manchmal fühlt man sich wie die Lunge der Stadt selbst, immer dann aktiv, wenn’s in den gesellschaftlichen Bronchien stockt. Wer in diesen Beruf einsteigt oder überlegt, den eigenen Werdegang in Richtung Atemtherapie zu lenken, ahnt oft nicht, wie viel Alltagsturbulenzen darin stecken. Zumal, ganz unbestritten, Freiburg im Breisgau ein eigenes Biotop für diesen Berufsstand ist.
Atemtherapie, das klingt nach staubigen Lehrbüchern und lateinischen Fachbegriffen. Tatsächlich? Nein, im echten Alltag sind es oft die kleinen Handgriffe, die zählen – richtig dosiertes Einatmen helfen, zu viel CO2 vermeiden, Patienten davon abhalten, in Panik zu verfallen, wenn’s mal im Brustkorb eng wird. Wer sich je mit COPD, Asthma oder postoperativer Lungeninsuffizienz beschäftigt hat, weiß, dass viel Kommunikationsgeschick verlangt wird. Ich habe erlebt, wie ein einziger seufzender Patient den halben Arbeitstag umkrempeln kann. Papier und Realität, das sind verschiedene Welten.
Warum gerade Freiburg? Kurzer Exkurs, bevor ich mich wieder verzettle: Die Stadt ist, das wird ungern laut gesagt, aber doch so, eine Hochburg für ökologische Ideen und einen ganz eigenen Gesundheitsanspruch. Da sind Patienten, die sich schon vor dem zweiten Kaffee fragen, ob sie lieber barfuß über den Waldweg atmen sollten oder doch zur Bio-Lunge in der Innenstadt pilgern. Für die junge Generation von Atemtherapeut:innen ergibt sich daraus fast zwangsläufig ein Arbeitsumfeld, das nachdenken lässt. Pragmatisches Handeln trifft auf hohe Erwartungen – das kann pushen, aber manchmal nerven. Ein Patient, der die Wirkung ätherischer Öle lieber diskutiert als Krafttraining der Interkostalmuskulatur, ist in Freiburg keineswegs exotisch.
Die Qualifikation? Ja, ohne einschlägige Fortbildungen, medizinisches Grundwissen und einen Zettel dafür wird man hier nicht weit kommen. Wer als Berufseinsteiger:in zu optimistisch startet, erlebt schnell ein Realitäts-Update. Klar, es gibt spezialisierte Weiterbildungen in Kliniken, ambulanten Rehazentren oder sogar privat geführten Studios – Freiburgs Bildungslandschaft ist in dieser Hinsicht erstaunlich weit aufgestellt. Trotzdem: Theorie ist das eine, der Umgang mit den Erwartungen in der Breisgauer Patientenklientel das andere. Was viele unterschätzen: Nicht immer ist Hightech, sondern oft die altmodische Lagerung oder Atemwahrnehmung der Schlüssel. Und Geduld – die braucht es, mehr als man nach den ersten Kursstunden glauben mag. Aber: Wer zieht schon für den schnellen Kick in die Atemtherapie?
Ein verwegenes Thema, das viele lieber totschweigen: das Gehalt. In Freiburg schwanken die Zahlen zwischen 2.600 € und 3.300 €, je nach Anstellung, Erfahrung und Mut zur Selbstständigkeit sogar darüber hinaus. Wer glaubt, dass städtische Kliniken überall mehr zahlen als private Anbieter, hat vermutlich nie die Freiburger Tarifverhandlungen erlebt. Es gibt Kolleg:innen, die mit Zusatzqualifikation und etwas betriebswirtschaftlichem Geschick locker an die 3.600 € kommen – andere dümpeln, mit weniger Glück bei der Arbeitgeberwahl, noch unter 2.800 €. Realistisch, nicht märchenhaft, ist alles dazwischen. Ein goldener Löffel? Nein. Aber: Für die, die einen gewissen Anspruch an Sinn und gesellschaftlichen Impact haben, ist das keine Totalkatastrophe. Manchmal fragt man sich allerdings, ob das Einkommen mit dem eigenen Anspruch Schritt hält. Ich nenne das gern „die chronische Herausforderung der Profession“.
Am Ende bleibt die Frage: Passt der Beruf zu mir – gerade hier, mitten im grünen Freiburg, wo alles ein bisschen nachhaltiger, kritischer und individuell sein will? Ich habe den Eindruck, dass mutige, flexible Berufseinsteiger:innen und erfahrene Umsteiger:innen selten in Routine ersticken. Wer den feinen Unterschied zwischen Handwerk und Haltung versteht, findet hier ein ziemlich eigenwilliges, aber befriedigendes Tätigkeitsfeld. Sommerregen am Dreisam-Ufer, ein tiefer Atemzug in klarer Luft – manchmal reicht das, um sich an den Wert dieses Berufs zu erinnern. Auch wenn’s mal zieht im Gesundheitswesen.
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