ZAB Zentrale Akademie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH | 33311 Gütersloh
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avanti GmbH | 30159 Hannover
Akademie für Gesundheitsberufe | Minden
Klinikum Lippe GmbH | 32756 Detmold
Clemenshospital | Münster
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Kaum ein Beruf bewegt sich so nah am Schwellenbereich zwischen Leben und Tod wie der des Anästhesietechnischen Assistenten (ATA). Wer sich in Bielefeld, dieser nicht ganz provinziellen Stadt am Teutoburger Wald, auf das tägliche Spiel mit Narkosegasen, Adrenalin und einer Prise Kollegialität einlässt, landet mitten im operativen Herzen der modernen Medizin. Klingt dramatisch? Mag sein – aber bei kaum einer anderen Tätigkeit spürt man den Puls des Gesundheitswesens so unmittelbar. Die Frage ist berechtigt: Muss man schon am ersten Tag eine Leidensgeschichte vorweisen können – oder darf man als Einsteiger auch mal nervös mit den Handschuhen rascheln?
ATA – den Titel muss man sich verdienen. Die dreijährige Ausbildung, mittlerweile längst eigenständiger Beruf mit langer Entwicklung hin zur Spezialist:innenrolle, schließt an. In Bielefeld erwartet einen kein antiquiertes Krankenhaus-Flair mehr, jedenfalls nicht überall. Viele Häuser, darunter auch kirchliche Träger und Uniklinik-Ableger, setzen auf moderne Technik und gut abgestimmte Teams. Allerdings: Der Tag kann um acht Uhr morgens mit einer scheinbar banalen Kniearthroskopie beginnen – und um acht Uhr abends mit einem Rettungseinsatz enden, bei dem plötzlich alles über den Haufen geworfen wird, was das OP-Programm versprochen hatte. Routine? Gibt’s schon – nur dauert sie nie lange.
Ich habe Bielefeld oft unterschätzt – und ertappe mich immer wieder dabei. Wer meint, es handle sich bloß um eine „Durchschnittsstadt“, merkt schnell: Hier entstehen branchenübergreifend Impulse, gerade im Bereich Medizintechnik. Das spürt man an den OP-Tischen der großen Häuser. Die Digitalisierung, klar, bringt ihre Tücken mit, sorgt aber auch für spannendere Aufgaben: Von der präzisen Dokumentation im Anästhesie-Informationssystem bis zum schnellen Anpassungsvermögen bei neuen Gerätekonzepten – Flexibilität bleibt gefragt, durchaus auch bei älteren Fachkräften, die wechseln wollen. Und weil der regionale Arbeitsmarkt – anders als im Ballungsraum – kleine Fluktuationen sofort spürbar macht, verschiebt eine unbesetzte ATA-Stelle spürbar den Teamrhythmus. Macht die Sache manchmal stressig. Oder sorgen teamorientierte Strukturen für kollegiale Entlastung? Kommt darauf an, wie man es auswählt.
Reden wir nicht drum herum. Die Vergütung, sofern nach Tarif gezahlt (häufig TVöD), bewegt sich zum Einstieg meist bei 2.800 € bis 3.300 €, nach einigen Jahren können es auch 3.500 € oder mehr werden. Nicht zu verschweigen: Dienste zu ungünstigen Zeiten, Bereitschaften und ein Takt, der nicht immer zur Familienplanung passt. Was viele unterschätzen: Die echte Wertschätzung – im Alltag erfährt man sie häufiger in Bielefeld als anderswo, jedenfalls meiner Erfahrung nach. Mag mit der etwas weniger elitären Teamkultur zu tun haben, vielleicht auch mit dem doch recht engen Draht zwischen Ärzteschaft und ATA-Personal in mittelgroßen Häusern. Und für diejenigen, die an Fortbildung denken: Von Narkose-Management bis hin zu Notfalltrainings lassen sich hier Qualifikationslücken schließen – und zwar meist ohne Großstadtarroganz.
Manchmal sitze ich nach der Schicht im Auto, irgendwo an der Windmühle oder am alten Stadtpark, und frage mich: Habe ich heute wirklich geholfen – oder bloß funktioniert? Die Antwort, selten eindeutig, pendelt oft zwischen „Im Team gemeinsam Unmögliches gewuppt“ und „Von der Technik überholt worden, bevor ich alle Knöpfe gefunden habe“. Doch genau das macht für mich den Reiz aus: ATA in Bielefeld ist kein Nullachtfünfzehn-Job. Wer auf Nähe, Verantwortung und ein bisschen Abenteuer aus ist – und keine Angst vor Schichtdienst, seltsamen OP-Hits und gelegentlichem Zwiegespräch mit dem Anästhesiegerät hat –, der findet hier nicht nur Arbeit, sondern auch Berufung.
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