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Assistent Pressestelle Wiesbaden Jobs und Stellenangebote

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Beruf Assistent Pressestelle in Wiesbaden

Zwischen Faktenfeuer und Feuilleton: Der Alltag als Assistent in der Wiesbadener Pressestelle

Manchmal sind es die scheinbar kleinen Sprossen auf der Karriereleiter, die einem die Schuhe durchlaufen lassen. Nehmen wir den Job als Assistent einer Pressestelle in Wiesbaden: Von außen sieht das erst einmal solide-bieder aus. Ein bisschen Textarbeit, Pressemitteilungen abtippen, Termine verwalten. Wer jedoch jemals zwischen vollgelaufenen E-Mail-Postfächern, letzten Korrekturschleifen und der „Kann das-fix-noch-raus?“-Frage am Freitagnachmittag jongliert hat, weiß: Da geht’s mehr um Nerven als um Kaffeekochen. Und das meine ich als Kompliment.

In Wiesbaden, dieser etwas unterschätzten Hauptstadt am Rhein, treffen feinsinniger Behördengeist und publikumswirksame Außendarstellung oft frontal aufeinander. Pressestellen sind dabei nicht mehr nur Verlautbarungsstellen. Wer hier als Assistent einsteigt – egal ob frisch von der Hochschule, wechselwillig aus den Medien oder hungrig nach Strukturwandel –, wird schnell zum Mentalakrobaten. Mal Übersetzer zwischen Verwaltung und Öffentlichkeit, mal Krisenfeuerlöscher, mal Event-Koordinator auf dem schmalen Grat zwischen Fakten und Framing.

Praktisch gesehen? Der Wochenplan ist so berechenbar wie ein Wiesbadener April. Pressemonitoring am Morgen, Videokonferenzen mit Agenturen. Da ein Hintergrundbriefing für die Bürgermeisterin, dort das Interviewprotokoll, das in 30 Minuten „bitte fix geprüft“ werden muss. Und kaum ist die Social-Media-Auswertung erledigt, hat irgendwer den Flyer für das Stadtfest umgestellt: Satzspiegel verschoben, drei Tippfehler übersehen, das Logo falsch skaliert – alles Dinge, die in den Aufgabenbereich vieler Assistenzkräfte fallen. Ich habe einst gedacht, man müsse hier nur gut schreiben; in Wahrheit ist Organisationstalent in diesem Job fast wichtiger als jede Pointe.

Gerade in Wiesbaden, so scheint mir, ist die Messlatte für Kommunikationsassistenz hoch und die Konkurrenz durchaus scharf geschliffen. Behördennah heißt längst nicht verstaubt – auch die Stadtverwaltung, die großen Kulturhäuser und die breiteren Landeseinrichtungen erwarten heute crossmediale Fähigkeiten. Klassisch: Pressemitteilung, klar. Aber wer keine Bildrechte kennt, bleibt im Social-Media-Alltag schnell auf der Strecke. Und ja, das Echo der Digitalisierung macht auch vor hessischen Amtsstuben nicht Halt. Also: Verständnis für Content Management Systeme, ein Händchen für Newsletter-Tools und ein Ohr am Puls lokaler Debatten sind gefragt. Wer das „nur irgendwie“ lernen will, wird spätestens bei der nächsten politischen Unwetterlage überrollt.

Das Gehalt? Ernüchterung oder Aufatmen – je nach Perspektive. In Wiesbaden bewegt sich das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.500 € und 3.000 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, vorzeigbaren Projekten oder Verantwortung über größere Budgets kann die Spanne auf bis zu 3.600 € klettern. Wer auf Glanz und Glamour hofft, wird sicher nicht reich – aber klar: Sicherheit, geregelte Arbeitstage (zumindest auf dem Papier), Fortbildungsoptionen. Stichwort: Fortbildungen. Die Institute im Rhein-Main-Gebiet sind gut vernetzt; besonders für Kommunikation, Social Media und Medienrecht gibt es maßgeschneiderte Seminare – der Markt schläft nicht, auch nicht in einer Verwaltung, die alten Klischees zum Trotz gerne digitaler wäre, als sie ist.

Ich gebe zu, die Aufgabenvielfalt kann verwirren. Oder anders: Man merkt erst, wie schmal die Linien zwischen Sachlichkeit und Sprachwitz verlaufen, sobald die Regionalzeitung einen Tippfehler in der Pressemeldung entdeckt. Manchmal fragt man sich, ob die Außenwahrnehmung der eigenen Abteilung dem täglichen 360-Grad-Spagat gerecht wird. Und doch: Wer Wortschärfe, Organisation, Regionalstolz und eine Prise Selbstironie zu verbinden weiß, der findet in einer Wiesbadener Pressestelle ein herausforderndes, manchmal undankbares – und trotzdem erfüllendes – Tätigkeitsfeld. Kein Spaziergang. Aber, ehrlich: Auch kein Ort für Schuhsohlen, die ungenutzt bleiben.

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  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.