Südzucker AG | 68159 Mannheim
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Wer als Berufseinsteiger, als erfahrene Kraft mit Lust auf Veränderung oder als neugieriger Seitenwechsler in den Bereich der Pressestellen in Mainz einsteigt, bekommt selten das, was klassische Berufsratgeber versprechen – und das ist oft sogar ein Vorzug. Zwischen digitalen Presseverteilern, spontanen Telefoninterviews und der sprichwörtlichen Suche nach der perfekten Formulierung ist der Alltag alles, nur nicht gewöhnlich. Die Vielschichtigkeit dieses Berufes, diese Mischung aus Organisation, Taktik und Spracharbeit, hat mich mehr als einmal innehalten lassen.
Pressestellen in Mainz? Da denken viele sofort an die Landeshauptstadt mit all ihren politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Facetten. Hauptsächlich sitzen dort Pressestellen von Ministerien, städtischen Behörden, großen Vereinen, Bildungsinstitutionen, manchmal sogar international orientierten Unternehmen. Wer den Berufsausweis mit dem unscheinbaren Titel „Assistent/in Pressestelle“ trägt, ist keineswegs der allmächtige Strippenzieher, aber eben auch kein unsichtbares Rädchen. Denn: Ohne Textgefühl, Übersicht und Organisationstalent kommt man hier nicht weit. Da reicht kein grobes Händchen für Excel-Dateien – es braucht ein Gespür für Takt und Timing, für Diskretion, aber eben auch für Schlagfertigkeit. An manchen Tagen ist Improvisation die einzige Konstante.
Manchmal wundere ich mich, dass über die fachlichen Anforderungen so wenig gesprochen wird. Gute Ausdrucksfähigkeit? Klar. Kenntnis journalistischer Textstandards? Unverzichtbar. Kommunikationsstärke? Fast schon ein Euphemismus. Aber was viele unterschätzen: Ortskenntnis, lokale Netzwerkkompetenz und die Fähigkeit, zwischen gestandenen Honoratioren, integrationsbegeisterten Vereinen und technologiegetriebenen Start-ups zu vermitteln – das ist echte Mainzer Handarbeit. Wer mit Politik, Verwaltung und Kultur zu tun hat, sollte Lust auf Wechselspiel haben. Und auf Überraschungen. Man begegnet durchaus ungewöhnlichen Anfragen: Einmal ging’s in einer Woche von der Bilanzpressekonferenz zur Fastnachtsveranstaltung. Die Gesprächspartner? Mal Professor, mal Prinz. Dass da keine Routine einkehrt, sollte klar sein.
Ohne Zahlen bleibt alles Theorie: Das Einstiegsgehalt als Assistent/in in einer typischen Mainzer Pressestelle liegt meist zwischen 2.700 € und 3.200 €. Je nach Branche (Ministerium? NGO? Mittelständler?) und persönlicher Vorerfahrung kann es mal nach oben, mal – wenn wir ehrlich sind – auch nach unten abweichen. Viel wichtiger finde ich aber, was an Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Spiel steht. Wer die ersten Jahre konsequent mitarbeitet, kann Schritt für Schritt mehr Verantwortung übernehmen – etwa im Bereich Krisenkommunikation, Social-Media-Betreuung, Veranstaltungsmanagement. Experten sind gefragt, weil digitale Kanäle wachsen, aber klassische Öffentlichkeitsarbeit in Mainz keineswegs ausstirbt.
Was Mainz auszeichnet? Ein Stückweit Realismus, oft gepaart mit Offenheit für Innovation. Die Digitalisierung ist (wie überall) Dauergespräch, doch die Umsetzung hängt stark vom jeweiligen Haus ab. Manche Pressestellen arbeiten längst mit Monitoring-Tools, andere spüren erst langsam das Ziehen des digitalen Windes. Viele setzen auf Social-Media-Kompetenz: Wer Bewegtbild, Podcasts oder Instagram-Formate sicher beherrscht, landet Pluspunkte. Das klingt erneut nach Anforderungen, die im klassischen Stellenprofil zu kurz kommen – aber genau das spiegelt die Entwicklung der letzten Jahre in der Region: Alt und Neu stehen nebeneinander, und diejenigen, die beides jonglieren können, haben weniger schlaflose Nächte.
Ob der Einstieg als Assistent/in in der Pressestelle in Mainz nun Traum oder „Learning by Doing“-Prüfung ist – das liegt ein wenig im eigenen Händchen. Manches ist fordernd, vieles macht wach, einiges bleibt rätselhaft. Mich überzeugt vor allem das Zusammenspiel von Text, Taktik und Teamgeist. Wer sich flexibel auf wechselnde Themen, lokale Eigenheiten und technische Neuerungen einlässt, ist hier nicht nur beschäftigt, sondern mitunter direkt am Puls der Stadt. Und das, finde ich, ist für Berufseinsteiger und Wechselbereite mehr als mancher Industriejobs verspricht. Manchmal ist das eben genau die Sorte Herausforderung, die den Montagmorgen weniger beängstigend macht – und den Freitag überraschend spannend.
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