
Assistent Pressestelle Jobs und Stellenangebote in Köln
Beruf Assistent Pressestelle in Köln
Zwischen Pressetexten und Kölner Eigenheiten – Alltag als Assistent einer Pressestelle
Am Rhein gibt es vieles, was den Takt vorgibt: Karneval, Dom, FC und, klar, Medienrummel. In diesem Gemisch landet man als Assistent oder Assistentin einer Pressestelle in Köln mitten im Strom – aber selten mit Rettungsweste. Wer glaubt, dass sich hinter dem Job nur das Durchreichen von Pressemitteilungen verbirgt, der hat die Rechnung ohne die kölsche Vielschichtigkeit gemacht. Hier wird PR-Handwerk, feine Kommunikationsarbeit und manchmal schlicht Nervenstärke verlangt. Ich erinnere mich noch, wie ich in meiner Anfangszeit nach der dritten spontanen Krisenlage an einem Freitagmittag das erste Mal dachte: „Okay, vielleicht doch kein ganz so planbarer Bürojob.“
Was den Job konkret ausmacht – zwischen Routine, Medienkrieg und Kölner Schnörkeln
Mal ehrlich: Viel läuft auf Recherchieren, Texten, Verwalten und Koordinieren hinaus. Eine offizielle Presseanfrage landet auf dem Tisch – und während man einerseits Fakten zusammentragen, andererseits mit Fingerspitzengefühl sortieren muss, klingelt schon wieder das Telefon: „Ist der Pressesprecher zu sprechen?“ Zwischen E-Mail-Flut, Redaktionslisten und Event-Protokollen bleibt oft wenig Zeit für große Theorien. Und trotzdem, oder gerade deswegen: Wer in Köln Pressestellen-Luft schnuppert, muss Textsicherheit, Mediengespür und Stressresistenz mitbringen. Das klingt nach Standard, ist es in der Umsetzung aber nie – jedenfalls nicht hier, wo immer auch rheinisches Improvisationstalent mitschwingt.
Regionale Spielregeln: Köln als Medienstandort – Segen und manchmal Fluch
Die Stadt verkauft sich als Medienstadt. Und ja, der Satz stimmt, spätestens wenn Scharen von Moderatorinnen und Reportern um den Dom wuseln. Für Pressestellen bedeutet das: Medienpräsenz kann eine Chance sein, sie bringt aber auch Druck mit sich. Etwas zu spät reagiert? Schon kursiert das Zitat im Boulevard. Hamburg mag hanseatisch schauen, München etwas granteln – in Köln drängelt jeder mit dem Mikro. Manchmal ist das ermüdend. Gleichzeitig bieten die vielen Sender, Redaktionen und Agenturen eine ziemlich breite Bühne. Wer schnell lernt, die eigene Botschaft durchzusetzen, kann im besten Fall mit kluger, authentischer Kommunikation punkten. Ein Hoch auf die Vielstimmigkeit – wirklich.
Gehalt, Anspruch und was oft unterschätzt wird
Gänzlich frei von Illusionen: Die Einstiegslöhne liegen bei den klassischen Arbeitgebern – gerade öffentlichen oder gemeinnützigen Institutionen – oft zwischen 2.400 € und 2.700 €. Private Unternehmen in Branchen wie Chemie, Industrie oder große Medienhäuser schaffen es manchmal auf 2.800 € bis 3.300 €, wobei sich Zusatzleistungen, etwa Jobticket oder flexibles Arbeiten, im Gesamtpaket durchaus lohnen können. Klingt erstmal wenig für den gefühlten Spagat zwischen Schreibtisch und Brandherd – aber: Mit Dienstjahren, verantwortungsvollen Aufgaben oder technischer Zusatzqualifikation (Stichwort: Social Media Monitoring, CMS-Kenntnisse, Krisenkommunikation) kann sich das Bild schnell ändern. Was viele unterschätzen: Wer anfangs aufmerksam zuhört und eigene Projekte übernimmt, wird mehr als nur ein verlängerter Arm der Leitung – hier wachsen Chancen manchmal schneller als anderswo.
Zukunft, Weiterbildung und die launischen Seiten der Kölner Kommunikationslandschaft
Wer in Köln in einer Pressestelle arbeitet, kann von Digitalisierung, agilen Teams und crossmedialem Arbeiten kaum noch die Finger lassen. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es von Ein-Tages-Seminaren zum Storytelling bis hin zu längeren Fachlehrgängen, etwa in Medienrecht oder datengetriebener Kommunikation. Die Interessenlage in den Häusern selbst ist – typisch kölsch – bunt gemischt: Während in der Stadtverwaltung fortgebildet wird, bis die Server ächzen, liegt in NGOs oder Verbänden der Fokus eher auf politischer Kommunikation. Das macht den Einstieg oft holprig – aber das Lernen hört ohnehin nie auf. Vielleicht ist das sogar der eigentliche Reiz an diesem Berufsbild: Der ständige Wandel zwischen neuen Tools, alten Strukturen und kuriosen Zwischentönen. Und manchmal, an langen Tagen im Pressebüro mit Blick auf den Dom – fragt man sich: Warum tut man sich das an? Die Antwort kommt meist per E-Mail. Oder am Rosenmontag. Je nachdem.