
Assistent Pressestelle Jobs und Stellenangebote in Frankfurt am Main
Beruf Assistent Pressestelle in Frankfurt am Main
Zwischen Medienrummel und Realität: Der Arbeitsalltag als Assistent:in in der Pressestelle – Ein Frankfurter Blick
Noch bevor ich selbst das erste Mal hinter den Kulissen einer großen Pressestelle stand, hatte ich ein Bild im Kopf: Klingende Telefone, hektisch getippte Mails, die dauerlüftende Kaffeemaschine. Und irgendwie glamourös – „nah an den Nachrichten“, so suggerierte es mein Umfeld. Na ja, so ein bisschen stimmt das schon. Aber wer meint, im Assistentenjob einer Pressestelle drehe sich alles um Events und Promi-Interviews, ist in Frankfurt schnell auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Denn: Hier ist der Job ein bemerkenswert komplexes Zusammenspiel – zwischen Organisation, Recherche, Redaktion und, ja, auch ein bisschen Feuerwehrdienst für Krisenkommunikation.
Das Aufgabenfeld – vielschichtiger, als so mancher denkt
Sicher, das Tagesgeschäft ist nicht immer glanzvoll. Aber eben auch nie ganz vorhersehbar. In Frankfurter Pressestellen bedeutet Assistenz längst nicht nur, Pressespiegel zu erstellen oder Termine zu koordinieren. Abhängig vom Arbeitgeber – sei es die Stadt, ein Krankenhaus, ein Finanzinstitut oder ein Kulturhaus – gehören häufig auch das Entwerfen eigener Texte, die Pflege von Social-Media-Auftritten und das Aufbereiten von Statements zum Repertoire. Und wehe, ein Krisenfall rollt an: Dann muss alles schnell gehen. Innerhalb von Minuten entscheidet sich, welche Botschaft nach draußen geht – und auf wessen Schreibtisch die Verantwortung landet.
Was die Region besonders macht – und manchmal Kopfzerbrechen bereitet
Frankfurt ist, das kann man wohl festhalten, ein ganz eigenes Pflaster. International, multikulturell, ständig in Bewegung. Wer hier als Pressestellen-Assistent:in arbeitet, kommt mit Themen in Kontakt, die anderswo kaum eine Rolle spielen: Mehrsprachigkeit, Finanzmarkt-Kommunikation, Bürgerdialog zu Großprojekten – das Ganze immer unter einer Lupe, die nicht selten europaweit reicht. Was viele unterschätzen: Im Rhein-Main-Gebiet sind nicht allein Medienhäuser relevante Arbeitgeber, sondern auch Industrieverbände, Immobilienfirmen, Schulen und städtische Ämter. Der Wechsel zwischen Branchen, Zielgruppen und Kommunikationsformen gehört damit praktisch zur Jobbeschreibung.
Qualifikation, Technik und der ewige Wandel – Schraubenschlüssel oder Schweizer Taschenmesser?
Ob Berufseinsteiger:in oder wechselbereite Fachkraft: Statische Qualifikationsanforderungen gibt’s in diesem Feld eigentlich kaum noch. Ja, eine kaufmännische oder mediennahe Ausbildung wird meist vorausgesetzt, je nach Branche erwartet man gelegentlich auch erste Praxiserfahrung. Was aber mindestens genauso schwer wiegt, ist digitale Flexibilität: Wer nicht spontan eine Webseite aktualisieren, Tabellen auswerten oder ein Twitter-Statement formulierungsstark eintüten kann, bleibt außen vor. Und: Sprachgefühl schlägt Tools – auch wenn beides inzwischen unverzichtbar ist. Ich habe den Eindruck, der Beruf verlangt heute weniger den klassischen Schraubenschlüssel, mehr das Schweizer Taschenmesser: ein bisschen von allem, und das möglichst treffsicher.
Gehalt, Perspektiven und das kleine Einmaleins der Zufriedenheit
Die Frage nach dem Gehalt – sie schwebt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Einstiegswilligen. Stimmen die Gerüchte? Kommt schon darauf an, was man hören will. In Frankfurt liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.500 € und 3.200 €; wer Erfahrung, Sprachkenntnisse oder Zusatzqualifikationen mitbringt, kann laut Beobachtung auch auf 3.400 € bis 3.800 € hoffen. Klingt ordentlich? Ja. Aber: Kein Goldrausch, zumindest nicht für die, die dauerhaft im Assistent:innen-Bereich verweilen. Allerdings – und das sage ich nach zig Gesprächen mit Kolleg:innen – sind Weiterbildung und branchenspezifische Spezialisierung echte Türenöffner, besonders in Frankfurt, wo neue Kommunikationskanäle quasi im Wochentakt entstehen.
Fazit? – Lieber ein vorsichtiges „Kommt darauf an …“
Ist der Job in der Frankfurter Pressestelle das Richtige für Einsteiger oder Wechsler? Kann sein. Oder auch nicht. Wer herausfordernde Vielseitigkeit und punktuell auch Druck mag, wird kaum zufriedener werden als hier. Wer dagegen klare Routinen und abgeschirmte Bürotage bevorzugt, sucht möglicherweise anderswo Glück. Frankfurt erzwingt Anpassungsfähigkeit – und belohnt sie, manchmal sogar überraschend schnell. Und manchmal … fragt man sich, ob man hier nicht viel mehr über Kommunikationskunst lernt als anderswo. Vielleicht bin ich da auch voreingenommen. Oder sollte ich sagen: ein bisschen stolz darauf, Teil dieses oft unterschätzten, manchmal unterschätzend beäugten Arbeitsbereiches zu sein?