Hochschule Ruhr West | Mülheim an der Ruhr
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Wenn man ehrlich ist (und warum sollte man es nicht sein?), klingt der Beruf „Assistent Pressestelle“ auf den ersten Blick unspektakulär – fast ein wenig nach Dienst nach Vorschrift zwischen Aktenstapel und Kaffeeautomat. Wer tiefer einsteigt, merkt schnell: Das Bild trügt. Besonders in einer Stadt wie Bochum, die sich zwischen urbaner Neusortierung, Ruhrgebietscharme und digitalem Aufbruch bewegt, entwickelt diese Rolle eine eigene, fast ironische Dichte. Hier branden Nachrichten auf, bevor sie sortiert sind. Dass diese Position mehr bedeutet als Terminverwaltung für Pressesprecher, das merkt jeder, der es ernst meint. Oder, sagen wir, es merken vor allem jene, die sich nicht mit Mittelmaß begnügen wollen.
Assistenten der Pressestelle – das sind im Idealfall die Allrounder unter den Kommunikatoren. Tägliches Geschäft? Pressemitteilungen auf Hochglanz polieren, journalistische Anfragen jonglieren, interne Abstimmungen führen (oft ein Zirkus ohne Trapeznetz), Veranstaltungskommunikation orchestrieren. Es geht um Sprache, oft zwischen Zeilen. Bochum, mit seiner Mischung aus alter Industrie und junger Wissenschaft, schafft ein Arbeitsumfeld, in dem Inhalte nie nur simpel verbreitet, sondern immer neu verhandelt werden. Mal ist Fingerspitzengefühl gefragt, mal die berühmte „dicke Haut“.
Wer hier anfängt – gleich, ob als frisch Gebackene/r oder als Quereinsteiger – muss wissen: Das Jobprofil speist sich aus einer Mischung medienpraktischer Routine und gelegentlicher Krisenresistenz. Eigentlich wünscht sich jede Pressestelle in Bochum jemanden, der Microsoft Office im Schlaf beherrscht, Social Media nicht für Teufelswerk hält und vor rasanter Abstimmungsarbeit nicht sofort die Segel streicht. Klare Botschaften? Schwierig. Es menschelt. Ironischerweise sind oft gerade die Quereinsteiger anpassungsfähiger als die klassischen Kommunikationsabsolventen – vielleicht, weil im Pott sowieso alles immer ein bisschen improvisiert werden musste.
Interessant: Technische Sprünge – die berühmte schnelle WhatsApp-Klage zur Blitzer-App, digitale Bürgerbeteiligung oder der Spagat zwischen Print und TikTok. Keine Science-Fiction, sondern Alltag. Wer weiterkommen will, muss Medienmonitoring, Veranstaltungsmanagement und Textkompetenz gleichermaßen beherrschen. Nicht zu vergessen: ein Ohr für den regionalen Ton, der von „mach mal nich so’n Wind“ bis zu grundsätzlichem Diskussionsbedarf reicht.
Bleibt die Sachfrage nach der Arbeitsmarktlage. In Bochum, das sich kommunikativ gerade neu aufstellt (Stichwort: Stadtmarketing, Hochschulentwicklungen, Digitalisierung), sind Assistenten der Pressestelle gefragt – aber nicht inflationär. Der Wettbewerb ist da, und zwar quer durch alle Behörden, Verbände oder auch private Player mit Öffentlichkeitsbedarf. Die Gehälter bewegen sich realistisch zwischen 2.600 € und 3.300 €. In Ausnahmefällen, wenn Erfahrung und Spezialkenntnisse zusammentreffen und vielleicht noch Englisch im Portfolio stecken (Stichwort: Internationalisierung), sind Ausreißer nach oben möglich. Die Frage, ob das reicht – immer wieder ein Thema am Kopierer, besonders für Berufseinsteiger. Realistisch betrachtet: Es ist Bochum, nicht München. Aber es ist eben auch nicht das pralle Silicon Valley. Luft nach oben bleibt.
Was viele unterschätzen: Wer neugierig bleibt, sich von Rückschlägen beim Abstimmen nicht entmutigen lässt und den lokalen Alltag nicht als lästige Kulisse versteht, sondern als Spielfeld nimmt, erlebt als Assistent Pressestelle in Bochum eine steile Lernkurve. Weiterbildungsmöglichkeiten? Die gibt es, meist praxisnah und durchaus mit kritischer Haltung gegenüber PR-Standardkost. Dinge wie Krisenkommunikation, Storytelling oder Medientraining – das alles wird teils hausintern, teils extern angeboten. Ob sich daraus Karrieresprünge ergeben? Nicht immer, aber immer öfter. Letztlich heißt es: Hartnäckigkeit wird hier belohnt – und die Gabe, im täglichen Wandel nicht die Übersicht zu verlieren. Ein bisschen Humor kann nicht schaden. Manchmal ist es genau das, was einen in Bochum klarer sehen lässt als jeder glatte Unternehmensslogan.
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