ESO Education Group | 30159 Hannover
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Bernd Blindow Gruppe | 31675 Bückeburg
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DIPLOMA Hochschule – Prüfungs- und Beratungszentrum Bückeburg | 31675 Bückeburg
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Wer in Bielefeld den Beruf eines Assistenten oder einer Assistentin in einer Pressestelle ausübt, landet selten zufällig auf diesem Posten. Man kommt nicht dorthin, weil es ihm egal ist, was mit Sprache, Öffentlichkeit und Medien geschieht. Nein – da steckt meist ein gewisses Faible für das Formulieren, für diskrete Macht im Hintergrund und einen Alltag zwischen Sturmwarnung und langen Stehtagen hinter den Kulissen. Die Praxis in Bielefelder Pressestellen? Ein Querschnitt aus städtischer Verwaltung, Kulturinstitutionen, Wissenschaft und dem Mittelstand. Und: jeder Bereich mit eigenen Spielregeln und Reizklimata.
Was macht die Arbeit aus? Viele reden von „Kommunikation auf Augenhöhe“. Klingt gut – ist aber auch Floskelgewitter. Tatsächlich sind Assistentinnen und Assistenten in Pressestellen vor allem Manager:innen hinter den Worten. Täglich jongliert man mit Pressemeldungen, Recherchelisten, Bildrechten und einer Terminlandschaft, die manchmal mehr Verästelungen hat als ein altes Bielefelder Straßennetz. E-Mails, Abstimmung mit Vorgesetzten, Erstellung von Pressespiegeln, mal telefonische Rückfragen, mal die Organisation kleiner Presseevents. Vieles davon wirkt außen schlicht, ist aber operativ anspruchsvoll, weil’s auf Details, Takt und Tempo ankommt. Was gerne unterschätzt wird: Häufig ist der Unterschied zwischen einem guten Tag und echtem Desaster eine einzige, nicht gegengelesene Zahl – oder ein falsch verschickter Verteiler.
Die Anforderungen? Formal darf man keinen wissenschaftlichen Abschluss erwarten, aber ein solides Fundament in Sprache, Medienpraxis und Organisationstalent wird vorausgesetzt. Berufseinsteiger oder Quereinsteiger – die Palette ist in Bielefeld mittlerweile offen. Regional gibt’s dabei drei Besonderheiten: Erstens erwartet man neben politischer Neutralität einen sehr klaren Bezug auf Lokalgeschichte und aktuelle Stadtgesellschaft. Wer nicht weiß, was „Bielefeld gibt’s gar nicht“ für einen Running Gag bedeutet, wird bei Medienanfragen schnell mal ins Fettnäppchen treten. Zweitens: Technische Vielseitigkeit. Egal ob CMS, Grafiktools oder smarte Mediaplanung – digitale Kompetenz ist längst Standard, aber nicht jeder Betrieb schult darin strukturiert. „Learning by doing“ heißt die oft bittere Realität, bei der man auch mal um Hilfe bitten muss. Und drittens: lokale Kontakte. Bielefeld ist mittelgroß, aber die Szene ist kleiner, als man denkt. Das bringt Synergien – und manch unausgesprochenen Erwartungsdruck.
Das Gehalt? Ein sensibles Thema, gerade aus Sicht von Berufseinsteiger:innen. In Bielefeld bewegt sich das monatliche Einstiegsgehalt häufig zwischen 2.400 € und 2.900 €, je nach Träger und Aufgabenvielfalt. Vereinzelt winken kommunale oder kulturelle Arbeitgeber mit etwas mehr – bis zu 3.100 € sind möglich, für erfahrene Kräfte zuweilen darüber. Klar, Luft nach oben bleibt, aber der große Sprung in die Gehaltsoberliga? Dafür braucht es mehr – Zusatzaufgaben, Verantwortung, jahrelanges Standing. Und Hand aufs Herz: Ein bisschen (selbst)ironischer Pragmatismus ist in diesen Tarifwelten absolut hilfreich.
Worauf kommt es an? Neben Fachkompetenz ist Anpassungsfähigkeit das tägliche Brot. Die Presselandschaft in Bielefeld – geprägt durch eine immer noch starke regionale Presse und neue digitale Kanäle – verlangt Spürsinn für Themen, die wirklich zünden. Oft ist ein kleiner Instagram-Post für die Technische Hochschule relevanter als die zigste klassische Pressemitteilung. Wer mit Unsicherheit bei digitalen Tools kämpft, tut gut daran, Weiterbildungen gezielt einzuplanen, etwa in Pressefotografie, Social Media Management, Krisenkommunikation oder Textgestaltung. Ein Großteil der medizinischen Einrichtungen, Hochschulen und auch größere Vereine bieten inzwischen interne Fortbildungsprogramme – aber wie so oft gilt: Wer da nur „Dienst nach Vorschrift“ macht, wird fachlich nicht wachsen.
Am Ende bleibt der Eindruck: Wer als Assistent oder Assistentin in einer Pressestelle in Bielefeld tätig wird, hat kein Bad in Champagner, aber ein Berufsfeld mit Tempo, Eigenverantwortung und einem durchaus eigenwilligen Lokalflair. Man braucht Nerven, einen Hang zur Genauigkeit und das Herz, auch bei Gegenwind den Überblick zu behalten. Und – gelegentlich – das Talent, aus einem kleinen Ereignis einen echten Aufmacher zu basteln. Der Rest? Passiert in der Praxis. Manche Fähigkeiten wachsen ohnehin nur durch ein beherztes Hineinspringen ins Unbekannte. Und ja, manchmal fragt man sich: War das jetzt genial – oder einfach Alltag im Kommunikationszirkus? Wie so oft, liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
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