Rinnen Spedition GmbH & Co. KG | 47441 Moers
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Deutsche Bahn AG | 47051 Duisburg
Deutsche Bahn | 47051 Duisburg
GRIESHABER Logistik GmbH | 50171 Kerpen
Rinnen Spedition GmbH & Co. KG | 47441 Moers
Deutsche Bahn AG | 47051 Duisburg
Deutsche Bahn | 47051 Duisburg
GRIESHABER Logistik GmbH | 50171 Kerpen
Ehrlich gesagt, als ich das erste Mal von diesem Job hörte – Anzeigendisponent, was ist das eigentlich? – habe ich unwillkürlich an Faxgeräte und rotierende Telefonscheiben gedacht, vielleicht noch einen überfüllten Schreibtisch in einem Zeitungsverlag aus den Neunzigern dazu. Dass diese Vorstellung ein bisschen zu sehr nach Sepiafilter roch, wurde schnell klar. Denn der Beruf ist in Bochum – wie im Rest der Republik – längst weitergezogen, hat sich digital gestreckt, neue Werkzeuge zugelegt und so einiges gelernt in den vergangenen Jahren.
Ein Anzeigendisponent ist heute weit mehr als ein Anzeigen-Schieber oder Büro-Stapler. Klingt nach Understatement? Mag sein. Aber gehen wir mal genauer ran: Es dreht sich, mal ganz altmodisch formuliert, um die ordnende und steuernde Hand im Anzeigen-Geschehen – im klassischen Zeitungsumfeld, aber natürlich längst auch online. In Bochum, mit seiner bewegten Medienlandschaft und vielen kleinen Betrieben, ist das Berufsfeld durchaus bunt gesprenkelt: Da gibt’s die Tageszeitungen, Anzeigenblätter, Funkhäuser, dazu digitale Werbedienstleister und Agenturen – selten wirkt Bochum so mosaikartig wie in diesem Berufssegment.
Wobei die Arbeit längst hybrid wurde: Heute jongliert man mit Online-Buchungssystemen, Datenbankmasken, Targeting-Optionen und schlängelt sich durch AdServer-Logik, gefolgt von klassischer Buchhaltung. Heißt: Während tagsüber Anzeigen disponiert und geschaltet werden, flattern parallel Mails mit neuen Werbebotschaften herein, dazu KPIs, Statistiken, und – bei all dem – hockt im Hintergrund der Kunde, manchmal freundlich, manchmal fordernd (und manchmal beides gleichzeitig).
Ob man aus dem kaufmännischen Bereich kommt (Groß- und Außenhandel, Marketing, Mediengestalter – alles schon erlebt) oder von einer ganz anderen Ecke in die Disposition hereinrutscht: Was im Ruhrgebiet auffällt? Vieles läuft über Haltung und Flexibilität. Kein Beruf für Dogmatiker, sondern für Improvisationskünstler. Die Medienbranche in Bochum nagt ohnehin selten am Mainstream – Praktikermentalität ist gefragt, Routine im Umgang mit digitalen Buchungstools, aber eben auch ein Ohr für Kundenwünsche. Kommunikationsstark? Muss sein. Organisationstalent sowieso. Ach, und Frustresistenz kann auch nicht schaden, falls mal wieder eine Anzeige in letzter Minute umgeschmissen werden muss – und ja, das passiert.
Lohnniveau? Tja. Wer in Bochum einsteigt, landet meist irgendwo zwischen 2.300 € und 2.800 € – abhängig von Erfahrung, Unternehmensgröße, manchmal auch Verhandlungsgeschick. Für erfahrene Disponenten sind – mit Verantwortung für größere Budgets und Kundenschlüssel – durchaus 3.000 € bis 3.600 € drin. Ich würde behaupten: Großer Reichtum sieht anders aus, aber Lebenshaltungskosten in Bochum spielen auf eurer Seite. Und mit ein wenig Glück landet man bei einem Arbeitgeber mit vernünftigen Sozialleistungen.
Wer Bochum kennt, weiß: Die Agenturdichte ist nicht auf Düsseldorfer Hochglanz getrimmt, aber das hat auch Vorteile. Kurze Wege, persönliche Kontakte, man kennt sich, gelegentlich hilft das „Kannste vergessen“-Prinzip dabei, zu unrealistische Kundenforderungen routiniert ins Reich der Fabel zu verbannen. Was viele Außenstehende unterschätzen: Gerade quer durch die Einzelhändler und Mittelständler hier vor Ort gibt es einen stetigen Anzeigenbedarf – sei es für Social-Media-Kampagnen, klassische Lokalblätter oder digitale Geschäftsverzeichnisse.
Gerade deshalb sind Allrounder gefragt, die sich – mit einem authentischen Ruhrpott-Charme – zwischen digitalem Kleinanzeigenmarkt und klassischen Printkunden bewegen können. Wer sich für Technik interessiert, kann heute ohne Weiteres im Bereich Programmatic Advertising oder regionales Targeting Fuß fassen, oft sogar mit Entwicklungsspielraum. Aber Vorsicht: Wer technophob unterwegs ist oder glaubt, nach Lehrbuch werde hier noch gearbeitet, wird sich schnell wundern – und mitunter überfordert fühlen.
Es steht wohl außer Frage, dass sich die Anzeigenlandschaft weiter verändern wird. In den vergangenen Jahren haben sich viele Anbieter in Bochum auf crossmediale Ausspielwege eingeschworen; kein Wunder bei der jungen Zielgruppe, die lieber auf Instagram scrollt als zum Wochenblatt greift. Weiterbildungsangebote gibt es zuhauf: von digitalen Kampagnenstrategien bis Werberecht. Und wer mit wachen Augen durch den Alltag geht, merkt schnell: Ob klassische Anzeigendisposition oder digitales Kampagnenmanagement – die Grenzen verschwimmen.
Will heißen: Wer in dieser Branche einsteigt – ob direkt nach der Ausbildung, als Quereinsteiger oder in der Mitte der beruflichen Laufbahn – sollte keine Angst vor bewegten Zeiten, wechselnden Formen und offenen Aufgaben haben. Manche Tage laufen glatt, andere fühlen sich an wie ein Jonglierakt mit nassen Seifenstücken. Aber genau das reizt viele – und hält die Arbeit so dynamisch, wie sie eben ist.
Alles in allem? Der Anzeigendisponent in Bochum ist längst kein Analog-Relikt mehr. Wer Organisation liebt, Kundenkontakt nicht scheut und digitale Trends ernst nimmt (ohne alles modisch abnicken zu müssen), findet hier ein Feld, das Überraschungen durchaus auf Vorrat hält. Und ein bisschen bodenständigen Ruhrpott-Charme, der nie schadet. Oder?
Das könnte Sie auch interessieren