Kur und Freizeit GmbH | Spessart Therme | Bad Soden-Salmünster
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Sieht man sich in Mainz um, fragt man sich bisweilen: Welche Art von Mensch hält einen Arbeitsalltag als Animateur wirklich aus? Wer sich diesem Beruf zuwendet – ob frisch von der Schule oder als Seiteneinsteiger mit anderem Erfahrungsschatz –, merkt schnell: Hier reicht ein lockeres Mundwerk allein kaum, schon gar nicht zwischen Rheinufer, Fastnacht und den saisonalen Hotspots rund um Rheingoldhalle oder Volkspark. Ständig gibt es Neues, nicht nur zu erklären, sondern vor allem zu gestalten. Und das meine ich doppeldeutig.
Das Berufsbild selbst changiert irgendwo zwischen Entertainer, Alltagspsychologe und diplomatischem Problemlöser. Wer meint, als Animateur ginge es allein um „Gute-Laune-Programm“, sitzt einem beliebten Irrtum auf. Hier ist eine Disziplin gefragt, die im Stillen trainiert werden muss: Das ständige Umschalten zwischen Kindergruppe und Seniorenausflug, von Wassergymnastik zu Musikquiz oder kreativen Themen wie „Improvisationstheater am Mainzer Strand“. Die Palette ist breit, und Mainz ist in seiner Mischung aus Urbanität und lokalem Traditionsbewusstsein ein besonderes Spielfeld.
Was auffällt – und das mag für den einen reizvoll, für den anderen fordernd sein: Die Nachfrage nach Animateuren bewegt sich in Zyklen. Im Sommer ist das Freizeitangebot am Rhein voller als die Straßenbahn nach Feierabend, im Winter rückt man mit Indoor-Events zusammen. Flexible Arbeitszeiten? Klar, die gibt’s – Smalltalk am Sonntagmorgen inklusive. Aber irgendwie hat das auch etwas Befreiendes: Wer sich in den verschiedenen Programmpunkten austoben darf, merkt, dass Routine hier fast ein Feind des Berufs ist. Einmal Festschreibung und der Tag fühlt sich – pardon – abgestanden an.
Natürlich, beim Thema Gehalt wünscht man sich manchmal die Luftigkeit des Mainzer Charmes. Realistisch gesehen startet man oft bei etwa 2.200 € bis 2.600 €. Mit ordentlich Praxiserfahrung, Spezialisierung auf bestimmte Altersgruppen oder Formate – Sprachförderung, integrative Programme oder Gesundheitsthemen etwa – lässt sich aber durchaus in Richtung 3.000 € bis 3.400 € vorstoßen. Ich persönlich? Habe immer gespürt, dass Geld nicht allein der Grund sein darf, diesen Job zu machen, auch wenn die steigenden Lebenshaltungskosten in Mainz das Umdenken befördern. Ein Hauch Idealismus gehört wohl dazu, oder sagen wir’s so: Die Bereitschaft, sich auf Menschen einzulassen, zahlt nicht immer auf dem Konto ein, aber sie zahlt sich irgendwie aus – auf längere Sicht.
Ein Wort zur Weiterbildung, bevor ich’s vergesse: Mainz profitiert von einem lebendigen (bisweilen herrlich widersprüchlichen) Weiterbildungsmarkt. Klassische Qualifizierungen über Bildungsträger mischen sich mit fachspezifischen Workshops – von Erste-Hilfe-Kursen für Gruppenleitende bis hin zu Inklusionsseminaren, oft mit ganz eigener Mainzer Note. Was viele unterschätzen: Auch digitale Kompetenzen werden relevanter. Animation via Bildschirm, interaktive Programme, das Einspannen von Apps für Programmplanung – das alles ist längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern gelebte Praxis. Wer sich da verweigert, merkt es spätestens, wenn Teilnehmer nach WLAN fragen, bevor sie zuhören.
Fazit – wobei, eigentlich hasse ich dieses Wort. Sagen wir, mein Eindruck: Animateur in Mainz ist ein Beruf für Menschen, die Ambiguität nicht nur aushalten, sondern mögen. Die es aushalten, dass ein Konzept heute gefeiert und morgen zerpflückt wird. Die, die im Trubel auch ein bisschen für sich behalten können. Kurz: Wer Abwechslung mag und ein dickes Fell mitbringt, wird in diesem Berufsfeld nicht nur gebraucht, sondern geradezu verschlungen. Manchmal fragt man sich, ob das genug ist. Aber – und das sage ich aus Überzeugung – in Mainz bekommt man dafür meistens mehr zurück als bloß Applaus.
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