Big Dutchman International GmbH | 49377 Vechta
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Land Niedersachsen | Oldenburg (Oldb)
Lüdemann & Sohn Agrar Dienst GmbH | 27259 Buchhorst
Big Dutchman International GmbH | 49377 Vechta
Land Niedersachsen | Oldenburg (Oldb)
Lüdemann & Sohn Agrar Dienst GmbH | 27259 Buchhorst
Gibt es eine Branche in Nordwestdeutschland, die so sehr zwischen Tradition und Zukunft pendelt wie die Agrartechnik? Wohl kaum. Als jemand, der sich schon eine Weile zwischen Feldern, Werkstätten und – ja, auch Labors – herumtreibt, kann ich sagen: Hier, rund um Oldenburg, wird der Beruf des Agrartechnikers selten in seiner Vielschichtigkeit wahrgenommen. Das Bild vom „Schrauber“ mit Öl an den Händen taugt jedenfalls schon lange nicht mehr als Klischee. Andererseits: Komplett glamourös ist die Sache auch wieder nicht. Das, was zwischen digitalisiertem Mähdrescher und bodenständiger Kartoffellegemaschine passiert, braucht eben vor allem eines – einen klaren Kopf und Geschick. Und manchmal etwas Humor, wenn’s wieder regnet wie aus Eimern.
Wer in Oldenburg als Agrartechniker unterwegs ist, erlebt seltsame Wechselbäder: Im einen Moment steht man an der Hydraulik einer zwanzig Jahre alten Ballenpresse, im nächsten kämpft man mit den Tücken der GPS-gesteuerten Sätechnik. Die Aufgaben? Ein Mix aus Inspektion, Wartung und, nennen wir es ruhig, Fehlersuche – bei winterlichem Wind oder unter der strengen Sonne, ganz nach Jahreszeit. Hier wachsen nicht nur die Pflanzen – sondern mit ein wenig Eigeninitiative schnell auch die eigenen Aufgaben. Seit die Landwirtschaft im Ammerland, der Wesermarsch oder auf sandigen Geestböden massiv digitalisiert, braucht es Techniker, die mehr können als „nur“ Ersatzteile tauschen. Datenanalyse, Software-Updates, Fehlerdiagnose über Fernwartung – klingt wilder als es ist. Andererseits: Wer denkt, dass das alles von selbst läuft, hat nie eine Sensorstörung auf freiem Feld behoben.
Darüber spricht natürlich niemand gern laut: das liebe Geld. Aber realistisch gesehen bewegt sich das Einstiegsgehalt für Agrartechniker in der Region Oldenburg meist zwischen 2.500 € und 2.900 €. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen – etwa für Elektronik oder Steuerungstechnik – rutschen Gehälter auch in die Bandbreite von 3.100 € bis knapp 3.600 €. Dass große Betriebe, etwa im Maschinenring-Umfeld oder bei spezialisierten Lohnunternehmen, teils noch darüber liegen – geschenkt. Wer einen sicheren Arbeitsplatz mit Entwicklungsmöglichkeiten sucht, findet hier solide Bedingungen. Sicher, Goldgräberstimmung herrscht nicht, aber das Gleichgewicht zwischen Arbeitsalltag und Verdienst stimmt oft besser als in manch hochgelobtem „Trendlabor“ anderer Branchen. Was viele unterschätzen: Der soziale Rückhalt auf dem Land, der kollegiale Schnack beim Frühstück in der Werkstatt – das ist nicht zu unterschätzen, gerade für Einsteiger oder Quereinsteiger, die sich mehr als eine schablonenhafte Tätigkeit wünschen.
Oldenburg ist kein Silicon Valley, klar. Aber unterschätzen sollte man den Technologiedruck nicht, der sich gerade im Bereich Precision Farming und nachhaltige Landnutzung aufgebaut hat. Überall schießen neue Initiativen aus dem Boden – landwirtschaftliche Genossenschaften investieren in Solartechnik, moderne Stallautomation wird beinahe zum Standard, und Forschungsprojekte zum Thema Biodiversität tauchen mit schöner Regelmäßigkeit auf. Das verändert die Anforderungen: Ein Agrartechniker, der nicht vor Software-Fehlermeldungen zurückschreckt, sondern sich gerne reinbeißt, steht auf einmal ganz vorne. Manche nennen das „Mehrarbeit“, ich würde sagen – es ist der natürliche Lauf der Dinge. Wer immer nur am Alten festhält, bleibt irgendwann an der Stalltür stehen. Was hier anders ist als am platten Land irgendwo in Brandenburg? Die Nähe zur Universität, ein gewisser Fortschrittsdrang und ziemlich kurze Wege zwischen Entwicklung und Anwendung.
Der Gedanke, nach der Ausbildung schon alles zu wissen, ist in Oldenburg so realistisch wie eine Apfelsine im Winter auf dem Gemüseacker. Fortbildungen – ob Elektrotechnik, Umweltmanagement oder sogar Solartechnologie – sind hier nicht nur Pflichtübung, sondern werden oft als echte Chance angesehen. Wer nicht bereit ist, sein Wissen zu erweitern (und damit meine ich nicht nur den Griff zum Lehrbuch), wird schnell merken, wie der Job an ihm vorbeizieht. Manche Betriebe ermöglichen Spezialkurse, Exkursionen oder die Mitarbeit an innovativen Projekten. Ist das immer so? Natürlich nicht. Aber die Offenheit für Neues, selbst bei alteingesessenen Familienbetrieben, überrascht mich immer wieder.
Jeder, der sich für den Agrartechnikerberuf in Oldenburg entscheidet, sollte wissen: Hier trifft Fachkönnen auf Veränderungswillen. Wer im Kopf agil bleibt und Spaß an den kleinen wie großen Rädern hat, wird selten arbeitslos nach Hause gehen. Sicher – ganz ohne Zweifel und gelegentliche Frustration läuft’s auch hier nicht. Aber es gibt schlechtere Orte, um technische Neugier mit echtem Praxisbezug zu verbinden. Oldenburg, Agrartechnik und eine handvoll Bodenhaftung – das ist, mal ehrlich, doch immer noch eine ziemlich spannende Mischung.
Das könnte Sie auch interessieren